Feine Revanche der Schwaiger in Delitzsch

(Schwaig). Beeindruckende Revanche der Zweitliga-Volleyballer des SV Schwaig beim GSVE Delitzsch: Nach einem verdienten 3:0 (25:20, 25:22, 25:23) kehrten die Mittelfranken stolz von ihrem fünften Zweitligaspiel nach Hause zurück. Es war ihr zweiter Auswärtssieg in Folge.

Wenn sie gewinnen, dann 3:0! Das war offenbar das Motto der Mannen um Coach Jozef Janosik anlässlich der Auswärtsfahrt der Tabellenfünften zu jenen auf Rang drei. Schwer zu sagen, wer Favorit war – jedenfalls, 82 Minuten dauerte der rasante Auftritt der Schwaiger an der Lober, dann war die Revanche geglückt. Im vergangenen Jahr hatten sich die Nürnberger nach 77 Minuten mit 0:3 vom Gymnasialen Sportverein verabschieden müssen – diesmal ließ der Vizemeister in der Artur-Becker-Halle nichts anbrennen. Die Gäste kontrollierten das Spiel durchgehend.

Zuletzt drei SVS-3:0-Siege hintereinander gab es im November 2014 und im November 2016. Insofern gelingt solch ein Kunststück nicht wirklich häufig; in dieser Saison 2017/18 klappt es nunmehr gegen Frankfurt, Fellbach und am Samstag bei den Sachsen (um die Statistik weiter zu bemühen: vier 3:0-Erfolge hintereinander gab es für Schwaig noch nie).

Delitzsch zeigt daheim Schwächen
25, 27 und 30 Minuten dauerten die Satzdurchgänge; Zeichen dafür, dass die Gastgeber zwar keinesfalls gewillt waren, ihr hauseigenes Feld einfach so zu räumen. 125 Zuschauer indes rieben sich die Augen: Auswärts stets triumphierend, war es bereits das zweite Heimspiel hintereinander, das ihr Sportverein nicht über die Ziellinie bringen konnte. Die Gäste aus Franken hingegen zeigten sich zwar, so Kapitän Florian Tafelmayer, „bei den Aufschlägen in allen drei Sätzen deutlich zu fehleranfällig“, alles in allem aber spielfreudig, konzentriert – und Perica Stanic zum zweiten Mal als „Most Valuable Player“.

Von der 2:3-Heimniederlage zuletzt gegen Eltmann war bei den Gelbblauen nichts mehr zu spüren. Zum vierten Mal schon erkämpfte sich das Team gleich den Auftaktsatz, was Elan und Selbstvertrauen aufbaut, zum zweiten Mal dann auch gleich den zweiten Durchgang hinterher.

Große Hektik in Satz drei
Dass die Angelegenheit noch einmal hektisch wurde, darf im faktischen Rückblick als „geschenkt“ gelten. Die Emotionen waren nicht zuletzt anlässlich des SVS-Satzballs des zweiten Satzes hochgekocht; GSVE-Coach Frank Pietzonka wollte sich darob auch zu Beginn des dritten nicht beruhigen. Er wurde wegen anhaltenden Meckerns mit "gelb" verwarnt, mit "gelb-rot" hinausgestellt und anschließend als „wiederholt unsportlich“ disqualifiziert. Von der temperamentvollen Kampfkraft, die den Gastgebern aus diesen lautstarken Querelen erwuchsen, ließen sich die Mittelfranken jedoch nicht mehr irritieren. Sie schoben sich mit einem überraschend deutlichen Sieg (mit zehn Tabellenpunkten) souverän auf Platz zwei hinter Eltmann.

Für die Sachsen allerdings, die nach den Gästen aus Schwaig zwei weitere, harte Top-Five-Spiele erwarten, hing „der Hammer“ – zumindest an diesem 14. Oktober – noch nicht ganz „so hoch“, wie sie dort erhofften. Die Nürnberger nahmen´s gelassen und freuen sich auf ihr nächstes Heimspiel am 28. Oktober gegen Unterhaching.