Schwaiger ringen Hachinger nach zähem Ringen mit 3:1 nieder

(Schwaig). Den Zweitliga-Volleyballern des SV Schwaig gelang mit dem 3:1-Sieg (25:19, 25:23, 22:25, 25:22) gegen Aufsteiger TSV Unterhaching II zwar der zweite Erfolg hintereinander. Es konnten drei Tabellenpunkte eingefahren werden, das Spiel wurde verdient gewonnen. Doch das Duell in der Gelben Halle war ein ungemein umkämpfter Brocken, und ein intern erheischter Rekord war den Gastgebern nicht vergönnt.

So leicht wollten es die TSV-Reisenden den Mittelfranken nämlich nicht machen. Es hatte ja aus Schwaiger Sicht unlängst – wenn(!) gewonnen wurde − drei 3:0-Siege hintereinander gegeben: gegen Frankfurt, Fellbach und Delitzsch. Zuletzt war den Franken dieses Dreifach-Kunststückchen im November 2014 und im November 2016 gelungen. Am 28. Oktober 2017 nun sollte dieser interne Rekord mit einem möglicherweise weiteren 3:0-Erfolg auf den vierten in Serie übersteigert werden – gelungen ist das nicht.

Zwei Sätze lang auf Rekordkurs
Immerhin, zwei Sätze lang sah es bestens aus: Die Gäste aus Haching, mit großem Spielerkontingent und einer Schar lautstarker Schlachtenbummler angerückt, boten dem Zweitliga-Vizemeister zwar glänzend Paroli. Doch vor 280 Zuschauern konnte sich der SVS in den beiden Auftaktsätzen behaupten.

Gerade im ersten Durchgang brillierten die Tabellenvierten mit hervorragenden Zweier- und Dreierblocks. Sie konnten dem TSV über 7:7, 15:15 und 19:16 allerdings kaum davoneilen; der Satz dauerte 24 Minuten. Und schon in diesem deutete sich an, dass das junge Gästeteam – die Reserve des österreichisch-deutschen Gebildes „Hypo Tirol Alpenvolleys Haching“ aus der 1.Liga – das eigene Fell so teuer wie möglich verkaufen wollte.

Im zweiten Satz führte der TSV gar mit 7:6, 11:9 und 13:12; doch eine Anzahl kluger Lobs und weiterhin starke Blockarbeit hielt die Gastgeber im Rennen. Mit dem 18:18 erreichten die Mittelfranken den Ausgleich, bevor sie mit einem spektakulären Ein-Hand-Block von Michal Dzierwa das 20:18 und über 22:22 den Sack mit 25:23 zumachten.

Im dritten Durchgang stand der erwähnte Rekordversuch sogleich mehr als auf dem Prüfstand: Zwar konnten die Gelbblauen über 9:6 und 16:14 in Führung bleiben, doch die Hachinger gaben in keinster Weise klein bei. In einem zähen Fight zogen die Gäste schließlich auf – aus ihrer Sicht – 20:19 und 23:21 davon; nach 25 Minuten durften sie verdient jubeln und sich dem lautstarken Trommeln ihrer mitgereisten Fans hingeben.

Letzter Satz war sehr außergewöhnlich
In der vierten und letzten Passage stand das sechste SVS-Spiel in dieser Saison zunächst sogar auf der Kippe: In den letzten neun Jahren in der Gelben Halle nie beobachtet, zog sich die „unvergesslich gelbe“ Phase zwischen dem 5:4 und dem 19:17 in sagenhaftem 26(!)-fachen Hin und Her des Aufschlagrechts hin. Das war alles in allem ein Volleyball-Krimi großer Güte; Schwaiger „MVP“ wurde – aus diesem Kampf heraus – einmal mehr Zuspieler Laurentio Vinatoru.

Und als sich die Gelbblauen letztlich – nach 100 Minuten fairer Spielzeit – über 21:20 und 23:22 final durchsetzten, durfte zu Recht mit großem Tohuwabohu gefeiert werden. Die sympathischen Gäste hatten „ein kompliziertes Duell auf Augenhöhe geliefert“, wie auch ein erleichterter SVS-Coach Jozef Janosik am Ende gerne zugeben wollte.

Für die Schwaiger bedeutet der erste 3:1-Sieg der Saison und der vierte insgesamt drei weitere Punkte für die Tabelle (mit einer Nach-wie-vor-Platzierung auf Rang vier). Schon am kommenden Samstag müssen die Gelbblauen zum Aufsteiger nach Karlsruhe –, das nächste Heimspiel am Mittelbügweg findet am 18. November gegen die L.E. Volleys aus Leipzig statt.