In Leipzig zeigen sich die SVS-Volleyballer gut erholt

(Leipzig/Schwaig). Die hoch favorisierten Zweitliga-Volleyballer des SV Schwaig zeigten sich nach ihrer Schlappe gegen Aufsteiger Karlsruhe gut erholt. Von der L.E. Volleys aus Leipzig entführten die Mittelfranken – trotz eines schwachen dritten Satzes – alle drei Punkte ihres 21. Spieltages. Die Noch-Tabellenführer machten mit einem 3:1 (25:16, 25:22, 11:25, 25:17) in einem nicht hochklassigen, aber kämpferischen Duell alles klar. Es war ihr achter Auswärtssieg und der fünfte in fremder Halle in Serie.

Dass die Volleyballer aus Schwaig keine seelenlosen Maschinen sind, hat sich beim 0:3 gegen Karlsruhe von der ernüchternden, nunmehr beim 3:1-Erfolg in Leipzig von der positiven Seite dargestellt: Nach einem „Down“ kann eben auch sogleich ein sportliches „Up“ folgen, und das mit einer letztlich feinen Leistung in 82 Minuten.

Vor 175 Zuschauern ließen die Spitzenreiter der 2. Liga dem Tabellendreizehnten im ersten Durchgang keine Chance, wie Außenangreifer Yannick Klement zusammenfasst. 14:6 führten die Gäste zwischenzeitlich, die Stimmung im SVS-Team passte, die Aufschläge funktionierten, die Blocks ebenfalls reibungslos. Was im Heimspiel gegen Karlsruhe ein ums andere Mal Haareraufen veranlasste, war in der Sachsenmetropole zunächst kein Problem. Nach 20 Minuten hatten die Schwaiger einen soliden Grundstein gelegt – auch ohne den fehlenden Frank Meyer und ohne Kapitän Florian Tafelmayer.

Tolle Serie am Schluss des zweiten Satzes
Hingegen, der zweite – komplett „andere“ – Satz relativierte das Geschehen: Bei den Gästen häuften sich die Fehler in Angriff und Block; permanent rannten sie einem Rückstand hinterher. Bis, ja bis 1,92-Zuspieler Wichard Lüdje beim Stand von 14:19 das Blatt wendete: Mit einer fulminanten Sprungaufschlagserie von sechs Assen zog er den Schwaiger Kopf aus der Schlinge, half das Blatt wenden. 2:0 führten die Mittelfranken anschließend – zum fünften Mal in dieser Saison 2:0 auswärts –, drei Tabellenpunkte im Blick.

Doch als wäre das alles wieder zu einfach, knickten sie dritten Durchgang, so Klement, „so richtig ein“: Nichts klappte, der Angriff brachte kaum zählbare Punkte – gerade mal elf waren es am Schluss gegen das junge, im Neuaufbau befindliche Leipziger Team, das ein wenig Lunte im Kampf gegen den Abstieg roch. Für die Mittelfranken war es ihr kürzester Satz in dieser Saison und der kürzeste verlorene überhaupt seit einem 10:25 beim TV Waldgirmes im März 2015.

Letztlich aber – so viel zur mentalen Stärke drei Jahre später - ließ sich der Spitzenreiter nicht aus seinem guten Teamgefüge reißen; das Heim-Desaster vom letzten Wochenende war allen noch Warnung genug: Im vierten Satz half besonders „Peky“ Stanic dem SVS zur gewohnten Kraft zurück. Seine harten Angriffe rissen das Team von Jozef Janosik mit; in gewohnter Dominanz und mit neuer Aggressivität zogen die Gelbblauen ihren Stiefel durch. Nach 82 Minuten durften sie in der Sporthalle an der Brüderstraße jubeln. Die kämpferischen L.E.´ler entpuppten sich einmal mehr als sympathisches Team, das – bedankte sich Klement – in einer „schönen Halle vor tollem Publikum“ ein variables und sehr druckvolles (Aufschlag-)Spiel entwickelte.

SVS wird wohl auf Rang zwei abfallen
Die Primusposition des SVS war zunächst verteidigt – die Punkte allerdings, die die Schwaiger am 18. Februar liegen ließen, werden ihnen aller Voraussicht nach noch auf die Füße fallen: Denn Spitzenkonkurrent Grafing gewann gegen Mainz ungefährdet 3:0 und bestreitet am heutigen Sonntag sein weiteres Spiel in Friedrichshafen. Dann dürfte die SVS-Tabellenführung zunächst einmal Geschichte sein.

Für den SVS hieß es in Leipzig zum schönen Schluss 3:1; es war der vierte Saisonsieg mit diesem Ergebnis, der insgesamt nunmehr achte auswärts und der 16. überhaupt 2017/18. Leichter wird die heiße Schlussphase trotzdem nicht: Bevor am 17. März das vorletzte Heimspiel gegen Hammelburg ansteht, müssen die Franken am nächsten Wochenende zunächst noch nach Fellbach zum Tabellenachten.