Ein Krimi bis zur letzten Minute

Manchmal verdienen Spiele eigentlich zwei Sieger. Doch beim Volleyball gibt es kein Unentschieden. Beim Duell in der Landesliga der SV Schwaig-Damen gegen den TSV Lengfeld entschied am Ende eine Nuance zugunsten des SVS, der das Spiel mit 3:2 (27:25, 22:25, 17:25, 25:21, 19:17) gewinnt, obwohl Lengfeld in dem zweistündigen Spiel sogar drei Punkte mehr machte.

Schwaig war vor dem Spiel gewarnt. Denn die Lengfelder Mannschaft stand auf dem 3. Tabellenplatz und hatte schon beim 3:1-Hinspielsieg dem SVS tapfer dagegengehalten. SV-Trainer Andrey Soloninkin musste vor dem Spiel die Mannschaft umstellen. Denn Mittelblockerin Andreea fiel weiter verletzungsbedingt aus. Für sie sprang die erst 17-jährige Alena Zaytseva ein.

Die SV-Damen starteten konzentriert und fanden gut ins Spiel. Vor allem eine geringe Eigenfehlerquote sorgte immer wieder für einen Vorsprung von zwei bis drei Punkten. Doch ab der Satzhälfte gelang es Schwaig nicht mehr, diesen Vorsprung weiter auszubauen. Lengfeld hingegen witterte seine Chance und glich bei 18:18 erstmals aus. Der SVS setzte sich zwar nochmal auf 22:19 ab, doch Lengfeld glich erneut aus und ab da entwickelte sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Mit dem besseren Ende für die Schwaiger Gäste, die nach drei Satzbällen den Durchgang mit 27:25 für sich entschieden.

Doch die Nachlässigkeit der SV-Damen setzte sich im 2. Satz fort und zeigte sich vor allem in vielen Fehlaufschlagen. Auf der anderen Seite des Netzes spielte hingegen die Heimmannschaft befreit auf. Vor allem in Block und Abwehr stellte sich der TSV gut auf die Schwaiger Angreiferinnen ein und punktete über die Außen- und Diagonalposition ein ums andere Mal. Mit 11:18 lag der SV so deutlich zurück wie nur selten in dieser Saison. Erst gegen Satzende fanden die Gäste wieder besser ins Spiel und holten bis 22:24 auf. Bevor allerdings ein ähnlicher Krimi wie im vorherigen Durchgang entstehen konnte, sicherte sich Lengfeld den Satz mit 25:22.

Im 3. Satz hätten die Gegensätze der beiden Teams nicht größer sein können. Auf der einen Seite die Lengfelder Mannschaft, die mit vollem Einsatz kämpfte, auf der anderen Seite die Schwaiger Damen, die eher resigniert zusahen. Das Ergebnis war ein deutliches 17:25 und der verdiente Satzgewinn für den TSV Lengfeld.

Doch gar so sang- und klanglos gab Schwaig das Spiel nicht verloren. Ab dem 4. Satz schien die Mannschaft wie ausgewechselt und es entwickelte sich ein spannendes Spiel mit großem Kampfeinsatz und wenig Fehlern auf beiden Seiten. Keine der beiden Mannschaften konnte sich über lange Zeit entscheidend absetzen. Erst bei 19:19 gelang es Schwaig vor allem über Franziska Strauch mehrmals am Stück zu punkten und mit 23:19 davonzuziehen. Den Vorsprung retteten die Gäste auch über die Ziellinie und sicherten sich den Satz mit 25:21. Somit musste der Tiebreak das Spiel entscheiden.

Schwaig erwischte den besseren Start. Vor allem Iryna Aab punktete über die Außenposition und bei 8:5 für den SVS wechselten die Mannschaften die Seiten. Aber Lengfeld gab nicht auf, glich bei 11:11 aus und sicherte sich mit 11:14 Matchbälle. Doch auch die Schwaiger Mannschaft bewies in der Situation Moral. Zaytseva schaffte mit ihren Aufschlägen die Grundlage und vor allem Alwina Schneider auf der Mittelposition punktete im Block und Angriff. Was danach folgte, war ein Krimi, der nicht spannender hätte sein können: 14:14 – Ausgleich, 14:15 – Matchball Lengfeld, 15:15 – Ausgleich, 16:15 – Matchball Lengfeld, 16: 16 Ausgleich, 17:16 – Matchball Schwaig, 17:17 – Ausgleich, 18:17 – Matchball Schwaig und dann die Erlösung. Schwaig nutzt den zweiten Matchball und gewinnt den Tiebreak mit 19:17.

Damit sichern sich die Schwaiger Damen einen 3:2-Sieg. Da auch der Spitzenreiter ASV Veitsbronn in der Folge einen Punkt liegen ließ, bleibt die Situation in der Tabelle vor dem letzten Spieltag der Saison unverändert. Veitsbronn muss verlieren und Schwaig gewinnen, um noch Meister zu werden. Mit dem Sieg gegen Lengfeld hat Schwaig den 2. Tabellenplatz und damit die Relegation für die Bayernliga Nord bereits sicher. Am kommenden Samstag, 17. März, verabschieden sich die SV-Damen vor dem Heimpublikum ab 14 Uhr mit den Spielen gegen den FC Dombühl und den TSV Feucht.