SVS-Sieg: So knapp und doch so eindeutig

(Fellbach/Schwaig). Die Zweitliga-Volleyballer des SV Schwaig erkämpften sich beim Tabellensiebten, dem Roten Rudel in Fellbach, ihren zweiten Auswärtssieg. Das 3:0 in der Gäuäcker Sporthalle scheint solide, klar und prägnant –, doch wie eng es war, zeigen die Satzergebnisse: 25:23, 27:25, 25:23. Statistisch gesehen, war es wohl das knappste 3:0 in der jüngeren Vereinsgeschichte des SVS.

Christian Starosczik, Mittelblocker in Diensten des SV Schwaig, war gewissermaßen ein Leidtragender des Samstagabends: An Grippe erkrankt, musste der 1,98-Mann eher das Bett denn das Netz hüten; er war zum zweiten SVS-Auswärtsspiel der noch jungen Saison gar nicht erst mitgereist. Ersetzt wurde er „spontan“ von Tim Rosenow, der also statt (wie gewohnt) über Diagonal über die Mitte „zauberte“, und das beinahe wortwörtlich. Angesichts der knappen Satzergebnisse darf bereits an dieser Stelle ausdrücklich Kapitän Florian Tafelmayer zitiert werden: „Tim hat einen geilen Job gemacht, dickes Lob! Ohne ihn hätten wir heute wahrscheinlich verloren.“

Nun spielten die Mittelfranken nicht zum ersten Mal gegen Fellbach (im letzten Jahr verloren die Schwaiger auswärts 2:3). Und diese Erfahrung half ihnen, die eigenen leichten Fehler und brenzligen Situationen im ersten, bereits engen Satz wettzumachen. Nach 28 Minuten setzten sie sich vor 150 Zuschauern durch. Im Durchgang Nummer zwei häuften sich die Eigenfehler dann noch stärker; der SVS lag gar mit 10:16 hinten –, erst eine furiose Aufholjagd und geschuldet der Tatsache, dass „jeder im Team sein bestes Volleyball zeigte“ (so Tafelmayer), rettete den zweiten Satz.

Team setzte sich mit Charakter durch
Kampfgeist, Charakter und Teamspirit wirkten, die Gelbblauen unter Trainer Milan Maric (und noch immer ohne „Mike“ Dzierwa) bewiesen ihr tolles Potenzial. Das setzte sich im dritten Satz fort. Doch nach dem Aufholkampf im Vordrittel konnte die Konzentration nicht mehr ganz hoch gehalten werden, die Fehler häuften sich wieder, und auch beim Roten Rudel schien die Luft ein bisschen raus.

Das glückliche Ende war auf Schwaiger Seite; der zweimalige Vizemeister der 2. Liga spielte – trotz Unkonzentriertheiten – einmal mehr seine Klasse aus. Drei Siege (hintereinander) aus vier Spielen, und gesammelte neun Tabellenpunkte sprechen eine eigene Sprache.

Nächster Gegner ist der Tabellenführer
Dass die Schwaiger diese Erfahrung allerdings brauchen werden, deutet sich an: Nächster, favorisierter Gegner ist in der Gelben Halle am Samstag um 19.30 Uhr die TGM Mainz-Gonsenheim, die in einer beinahe schon unheimlichen Serie alle ihre fünf Duelle gewann – ohne einen Satzverlust. Was für ein kommender Gegner, souveräner Tabellenführer! In der vergangenen Saison konnten die Franken noch beide Mal 3:0 gegen Mainz gewinnen. Doch diesmal wird es richtig sehenswert.