Schwaiger Volleyballer zeigten nur eine Schwächephase

(Schwaig). Die Volleyballer des SV Schwaig jubelten am Samstag um 20.40 Uhr; der gelbblaue Saisonauftakt für die 2. Bundesliga Süd 2019/20 war geglückt. Mit 3:0 (25:12, 25:20, 25:16) schickten die Mittelfranken das runderneuerte Team des Aufsteigers L.E. Volleys Leipzig zurück nach Sachsen.

Ein lauer Spätsommerabend draußen – Vorfreude, Spannung, Erwartungen drinnen: Wie immer ist das erste Aufeinandertreffen einer neuen Saison voller Ungewissheiten; den Schwaiger Volleyballern ging´s da nicht anders. Auch nicht Co-Trainer „Mike“ Raddatz, auch nicht dem neuen Mannschaftsarzt Dr. Andreas Wetzler aus Forchheim, der künftig tatkräftig dem gelbblauen Team unter die Arme greifen wird, letztlich auch nicht den beiden neuen DJs (Lennart Götting und Marcel Wysgalla), die in der Gelben Halle am Mittelbügweg für Stimmung sorgten. Aus gutem Grund.

Erster samstäglicher Gegner ebendort waren nämlich die Volleys aus Leipzig, die in der vergangenen Saison noch in der 3. Liga spielten und nun als Aufsteiger erste Duftmarken setzen wollen. Um es vorwegzunehmen: es misslang ein wenig. In einem feinen, schön anzusehenden Duell hatten die Sachsen dem letztjährigen Tabellensiebten, dem SV Schwaig, kaum etwas entgegenzusetzen.

Alle drei „Neuen“ ein richtiger Gewinn
Denn in nur einer Phase schwächelten die Gastgeber. Nach dem klaren Gewinn des ersten Durchgangs – über 0:1, 10:5, 15:8 und 23:11 – leisteten sich die Gelbblauen in der Mitte des zweiten Satzes Rückstände von 6:10 und 7:14, bevor sie mit einer konzentrierten Leistung und wunderbaren Blocks das Ruder herumrissen. Die Gäste hatten ihre erste Nervosität zwar abgelegt, doch zu einem Satzgewinn reichte es eben doch nicht. Da das Team des SVS mit derweil neun Akteuren recht „schmal“ bemessen ist, kamen beinahe alle zum Einsatz. Und alle lieferten eine solide, gute Leistung ab. Yannick Klement etwa auf der für ihn noch ungewohnten Libero-Position zu sehen, gefiel. Ebenso wie U19-Nationalspieler Jan Kolakowski, der im bundesdeutschen Volleyball-Umfeld deutlich gereift ist und mit einem souveränen Auftritt überzeugte.

Und auch die drei neuen SVS-Spieler Sven Kellermann, Zuspieler Daniel Schmitt und Max Bibrack durften von Anfang an brillieren. Sie bewiesen, dass sie eine richtig gute Verstärkung des Teams von Milan Maric bilden: Klasse Angriffe von Bibrack, ein gelungenes Zuspiel von Schmitt, und nicht zuletzt die 2,03-Meter-Größe von Mittelblocker Kellermann in schönen Aktionen und langen Ballwechseln gnadenlos ausgenutzt – für die 152 Zuschauer waren sie und das gesamte SVS-Team mit Freude anzusehen. Dazu gehörten natürlich auch die gewohnt-brachialen Angriffe von Michal „Mike“ Dzierwa und Kapitän Florian Tafelmayer (welcher zum ersten „Most Valuable Player“ des SVS in dieser jungen Saison gewählt wurde).

Für Aufsteiger Leipzig – im Vergleich zum Team von vor zwei Jahren kaum wiederzuerkennen – deutet sich eine schwere Saison an. Nach 70 Minuten war das Spektakel bereits beendet, denn auch den letzten Satz zogen die Gastgeber konzentriert und konsequent durch (Zwischenstände 8:4, 14:6, 19:14). Trainer Milan Maric zeigte sich danach deutlich entspannter als zu Beginn, denn selbstverständlich ist auch für ihn ein erstes Saisonmatch immer ein Vabanquespiel. Die kräftig applaudierenden Schwaiger Fans (und auch die Akteure selbst natürlich) freuten sich alles in allem, dass das Zusammenspiel auf ernsthaften Niveau bereits so gut klappte und ihr Team in der frühen Tabelle von ganz weit oben winkt.

Wo es indes wirklich „steht“, wird sich in den kommenden Duellen zeigen. Am übernächsten Wochenende setzt sich für den SVS die neue Saison, auswärts, in Unterhaching fort. Erst am 12. Oktober findet gegen Hammelburg das nächste Heimspiel statt. Dann sicherlich erneut mit Vorfreude, Spannung und Erwartungen.