Schwaiger Volleyballer gewinnen grandiose Aufholjagd

(Mainz/Schwaig). Die Zweitliga-Volleyballer des SV Schwaig setzen ihre Siegesserie mit dem fünften Hintereinander-Erfolg fort und gewinnen 3:2 nach grandioser Aufholjagd in Mainz (24:26, 20:25, 27:25, 25:18, 15:12). Es war ihr dritter Auswärtssieg in Serie.

Die Volleyballer des SV Schwaig machten es bei der TGM Mainz-Gonsenheim so spannend, wie es in diesem Sport geht. Motiviert von ihrem zuvor tollen, ebenso knappen Sieg gegen Mimmenhausen drehten die Spieler um Coach Milan Maric eine fast verlorene Partie – sie lagen 0:2 hinten – noch auf 3:2. Im letzten Jahr hatte der SVS in Mainz mit 3:0 gewonnen. Es war mit 123 Minuten das bis dato längste Auswärtsspiel; allerdings vor nur 89 Zuschauern. Und die wollten ihren sachverständigen Augen nicht trauen, dass ihr Heimteam – Tabellenneunter − eine 2:0-Führung gegen den Favoriten und Drittplatzierten Schwaig noch aus der Hand gab. Doch beim SVS ist derzeit mit allem zu rechnen; das Team hat einen richtigen „Lauf“ – derweil ohne Florian Tafelmayer und ohne den weiterhin verletzten Sven Kellermann, die beide am Sonntagnachmittag nicht dabei waren.

In Mainz führten die Schwaiger zwar mit 3:0 im ersten Satz, bevor die Gastgeber zu sich selbst fanden −, dann aber richtig, denn gegen „fiese“ Lobs und eine starke Ballannahme fanden die Franken keine Mittel. Am Schluss – wie auch im kommenden Durchgang − flatterten „ein wenig die Nerven“, wie Yannick Klement berichtete. Und obwohl die Gelbblauen auch im zweiten Satz durchaus bis zum Schluss mithielten, schienen die Gastgeber insgesamt „ein wenig wacher“. Sie agierten mit tollen Spielzügen, auf die der SVS eher nur reagierte, statt selbst zu agieren. Bei den Gästen riss erneut der Faden, sehr zum Ärger aller Beteiligten. Der Kampf um die Tabellenspitze hätte hier bereits beendet sein können.

Laute Ansprache war nötig
Es kriselte; deutliche Ansprachen untereinander in der sehr willkommenen 10-Minuten-Pause waren fällig, und die endlich wirkten. Aufgewacht, kamen die Mittelfranken klar zurück ins Spiel. In der aufgeheizten Halle an der Weserstraße nahmen sie den Kampf an, steigerten sich in der Abwehr, zauberten aggressiver und siegten verdient zum 1:2. Auch in Satz Nummer vier rissen sich die Spieler zusammen; Christian Schwabe (später zum zweiten Mal „MVP“) drosch auf gewohntem Niveau in die Mainzer Hälfte: Verdienst aller war der 2:2-Satzausgleich, kaum noch erwartet.

Und im sechsten Tiebreak ihrer Saison wollten sich die Gelbblauen den (dritten) Sieg dann nun wirklich nicht mehr nehmen lassen −, immerhin zwei Tabellenpunkte waren ihr Lohn einer grandiosen Aufholjagd, die Mainz im vierten und dann auch noch im letzten Durchgang mit mehreren Aufschlagfehlern begünstigte. Wie dramatisch das Spiel war, beweisen die hohen Punktestände jeweils in der „Crunchtime“; von bislang 43 Auswärtssätzen gewannen die Schwaiger nunmehr 60 Prozent, von 19 Spielen überhaupt rund 70 Prozent.

Nächstes Spitzenspiel steht an
Schon zwei Mal hatte der SVS in dieser Saison mit 0:2 zurück gelegen (gegen Delitzsch und Gotha), beide Partien gingen verloren. Es war also eine Premiere, dass die Mittelfranken sich doch noch durchsetzen konnten –, und genau das spricht für die aktuell „hohe Moral im Team“, wie Libero Yannick Klement sich freut. Insofern konnten die Schwaiger letztlich auch in Mainz noch einen kleinen Sturm entfesseln, bevor der richtig heftige sie auf der Rückfahrt im Auto durchrüttelte. Das nächste Heimspiel in Schwaig findet am 22. Februar statt, es kommt – zum erneut echten Spitzenspiel – der Tabellenzweite aus Karlsruhe an den Mittelbügweg.