Schwaiger Volleyballer immer wieder aus dem Konzept gebracht

(Mimmenhausen/Schwaig). Die Zweitliga-Volleyballer des SV Schwaig hadern, rückblickend, mehr als deutlich mit sich und diversen Schiedsrichterentscheidungen. Angesichts ihrer ersten Saisonniederlage – 0:3 beim Spitzenreiter TSV Mimmenhausen (24:25, 20:25, 23:25) – kein Wunder. Zumal das Endergebnis eindeutiger aussieht als das spannende Spiel verlief.

Die frühe Siegesserie des SVS ist gerissen. Nach drei Erfolgen hintereinander musste sich der Rangdritte beim Tabellenführer in Mimmenhausen (nahe des Bodensees, genauer: in der Halle des Bildungszentrums in Salem) geschlagen geben. Erstmals. Florian Tafelmayer, seines Zeichens SVS-Kapitän, haderte denn auch damit, dass das gelbblaue Team diesmal ein durchgehendes Niveau vermissen ließ: „Wir waren in jedem Satz vorn und hätten die Sätze nur heimbringen müssen“. Nur genau das gelang nicht. Zumal sich – so sein Bericht – nicht nur fragwürdige Schiedsrichterentscheidungen häuften. Dass es, so seine Worte, „stets gut aussah und bis zum Ende super knapp“ war, zeigen die Satzergebnisse. Doch bis zu diesem bitteren Ende rätselten eben er, seine Kollegen und auch Trainer Maric „immer wieder über die Urteile des Schiris“.

Kopfschüttelnd und aus dem Konzept gebracht, verhakte sich letztlich die „Handbremse“ im Team und ließ sich nicht mehr lösen. Schon das Aufwärmen vorm Duell hatte auf einer sehr kleinen Hallenfläche stattfinden müssen, kurz: Glücklich wurde an diesem Samstagabend keiner aus Schwaig. Da half vor 150 Zuschauern auch die tolle Leistung von Jan Kolakowski nichts; der Mittelbocker, Geburtsjahrgang 2001, wurde zum ersten Mal überhaupt zum „Most Valuable Player“ gekürt. Die Gäste konnten 82 Minuten lang ihr bestes Volleyball nicht zeigen, letztendlich nicht.

Zumal auch im dritten Drittel, in dem die Franken einmal mehr deutlich führten, der Faden riss: Einige unsaubere Ballannahmen, hier und da ein simpler Fehler, dazu erneut, so Tafelmayer vor allem über die entscheidenden Crunch-Punkte, „unverständliche Pfiffe“, und es war schneller vorbei, als ihnen lieb war. Eigentlich war´s ja ein schönes „Duell auf Augenhöhe“, so sein milderndes Fazit, doch heim nach Nürnberg fuhren sie eher verärgert denn frustriert. Und der Gegner? Fünf Matches, fünf Mal top: Der Gastgeber kürte sich mit seinem ersten Erfolg gegen die Mittelfranken zum souveränen Tabellenführer, zumal der TSV am Vorabend bereits gegen das Nachwuchsteam Friedrichshafens mit 3:1 die Oberhand behalten hatte.

Gleichwohl, trotz ihrer ersten 0:3-Niederlage seit April 2019 verbleiben die Schwaiger – im Vorjahr an selber Auswärtsstätte noch mit 3:1 jubelnd − mit acht Punkten weiterhin oben. Und sie werden am kommenden Wochenende gegen Mühldorf und Friedrichshafen, einem anstrengenden Doppelspieltag, verloren gegangenen Boden wieder gut machen wollen. In der Hoffnung auf bessere Umstände.