Schwaiger Volleyballer holen in Gotha wieder Luft

(Gotha/Schwaig). Nach der bitteren Heimniederlage gegen Grafing vermochten sich die Zweitliga-Volleyballer des SV Schwaig beim VC Gotha wieder Luft zu verschaffen. Es gelang vor „0“ Zuschauern ein verdienter 3:1-Coup (25:18, 25:20, 31:33, 25:16) – und damit der dritte Auswärtssieg in Folge.

Ob sich die Mannschaft von Trainer Milan Maric nach der kuriosen und deftigen Schlappe gegen Grafing mental erholen würde – und wie rasch überhaupt −, beantwortete das Team um Kapitän Florian Tafelmayer eindrucksvoll selbst: ja. Und zügig. Nach 111 Minuten in der „Herzog-Ernst-Gesamtschule“ zogen die Mittelfranken jubelnd von dannen. Ihre vorher ausgelobte „Standortbestimmung“ verloren die Gastgeber.

Bereits zum siebten Mal in dieser Saison konnten die Nürnberger den ersten Satz dominieren −, was, so Tafelmayer, besonders nach der Verunsicherung aus dem letzten Duell gegen Grafing, also nach jener ominös „vergeigten“ 17:8-Führung, von enormer Bedeutung war. Es galt, von Anfang an das Selbstvertrauen zurückzugewinnen, und das gelang. Aufschläge, Abwehr, alles funktionierte; vor allem bei „Mike“ Dzierwa, der zum zweiten Mal zum „MVP“ bestimmt wurde.

Und auch im zweiten Satz preschten die Schwaiger Punkt um Punkt nach vorn. Zwar kamen die Thüringer noch heran, doch wieder einmal eine Aufschlagserie von Christian Schwabe donnerte die Gelbblauen über die Ziellinie zur 2:0-Führung. Der dritte Satz dauerte dann für sich sage und schreibe 38 Minuten; keines der Teams konnte entscheidend Abstand gewinnen. An die Dauer des bisher längsten Satzes der Schwaiger Statistik – ein 34:36 daheim gegen Delitzsch 2014 – kam die Passage nicht ganz heran, doch auch bei diesem 31:33 hätten Zuschauer, so sie denn zugelassen gewesen wären, allerhand zu Staunen gehabt. Der VC Gotha konnte den dritten Absatz mit starken Blocks letztlich für sich entscheiden −, was die Schwaiger motivierte, im letzten, vierten und „sehr engen“ Durchgang noch einmal alles zu geben. Mit Erfolg. Nachdem der SVS das vorige Duell in Gotha – im Vorjahr mit 1:3 – verloren hatte, gelang diesmal mit viel Kampf die „solide und konstante“ Revanche, so Tafelmayer bilanzierend.

Für die Franken war es der nunmehr achte Erfolg und der fünfte in fremder Halle. Doch das Jahr 2020 ist nicht beendet. Es stehen noch drei Auseinandersetzungen an: davon zwei auswärts, und eine, am 5. Dezember, daheim in „geisterhafter Kulisse“, gegen Hammelburg. In einer zerfaserten, etwas „verfälschten“ Tabelle verharren die Schwaiger auf Rang vier einer eng beieinander liegenden Spitzengruppe –, allerdings hat der SVS mit bereits zwölf Spielen die bislang meisten aller Liga-Teilnehmer absolviert.