Schwaiger Halle fürs Pokal-Viertelfinale schon ausverkauft

(Schwaig). Die Volleyballer des SV Schwaig stehen nach ihrem Überraschungs-Coup über den ligahöheren TSV Haching München erstmals im Viertelfinale des DVV-Pokals, diesmal gegen die Bundesliga-Zweiten SWD powervolleys Düren. Das höchstrangige Pflichtspiel der Vereinsgeschichte findet am Mittwoch, 23. November um 19.30 Uhr, in der Gelben Halle am Mittelbügweg statt. Es gibt keine Eintrittskarten mehr, die Halle ist bereits jetzt bis auf den letzten Platz ausverkauft.

„Sensationell, unfassbar, Wahnsinn“ lauteten die Attribute bereits für den 3:1-Sieg am 5. November über Haching. Doch eine Adrenalin-Steigerung – falls das überhaupt möglich ist – bietet sich für den kommenden Mittwoch an: An diesem Abend unter der Woche, zu einem völlig ungewohnten Zeitpunkt für den SVS, rückt die Entourage der Dürener an den Mittelbügweg. Die Schwaiger Gäste hatten sich im Achtelfinale 3:1 beim Tabellenzweiten der 2. Bundesliga Nord, TuS Mondorf, durchgesetzt.

Gespielt wird zum ersten Mal in der SVS-Vereinsgeschichte ein Viertelfinale im DVV-Pokal. Die Schwaiger sind die einzigen verbliebenen Zweitligisten unter den letzten acht Teams. Ihre Leistung: Es war erst das vierte Mal in der DVV-Pokalgeschichte seit 1973 überhaupt, dass ein Zweit- einen Erstligisten auf dem Spielfeld bezwang. 2003 siegten die Netzhoppers KW Bestensee über den SV Bayer Wuppertal, 2007 bezwang RWE Rhein Ruhr die Hamburg Cowboys, und 2016 siegte Laggenbeck über Solingen – alle drei Matches endeten 3:2. Und keiner der Sieger-Zweitligisten überstand später das Viertelfinale.

Gelbe Halle ist bereits ausverkauft
Die 500 Zuschauerplätze in Schwaig sind bereits durch den sensationellen Vorverkauf belegt; es wird keine Abendkasse mehr geöffnet – auch das hat es in der Vereinsgeschichte noch nie gegeben. Einlass ist wieder ab 18 Uhr. Für die Aktiven sowie auch Coach Milan Maric ist dieses Duell natürlich ein erneutes Highlight ihres Volleyballerlebens. Einen Satzgewinn gegen den aktuell in Hochform auftretenden Erstligisten rechnen sich wohl nur die allergrößten Optimisten aus – locker nach dem Motto „Wir haben keine Chance, also nutzen wir sie“. Eher brachte es nach dem Haching-Sieg Max Bibrack mit freudestrahlender Selbstironie auf den Punkt: „Ich habe Lust, mich von solchen Spielern mal so richtig verkloppen zu lassen“. Derart zweifelhaftes und zugleich höchst respektvolles „Vergnügen“ werden sich auch die SVS-Fans gönnen wollen, die schon gegen den TSV eine stimmgewaltige Kulisse aufboten.

Zum zweiten Mal gegen Düren<
Rückblickend war es nicht nur für den Außenangreifer genau diese Atmosphäre, mit dem das Team zuletzt die Hachinger Berge versetzte. Wie sehr das abermals gelingt? Die Dürener − 1965 als Turnverein gegründet und 1980 erstmals in der 1. Liga – sind ja immerhin dreifacher Deutscher Vizemeister (2005, 2006, 2007). Sie standen fünf Mal im DVV-Pokalfinale –, zudem sind aktuell acht ihrer 14 Spieler größer als 2 Meter. Nicht zuletzt kämpfen die Powervolleys unter Trainer Rafal Murczkiewicz erstmals nach 16 Jahren wieder in der CEV Champions League: In dieser gewannen sie unlängst gegen Ziirat Bankasi Ankara 3:1 und unterlagen ACH Volley Ljubljana mit 1:3. In der 1.Bundesliga rangieren die Gäste – Stand 17. November – auf dem stolzen Rang zwei; das anstrengende Spitzenspiel gegen Tabellenführer und Meister Berlin steht für die Dürener vier Tage vor dem Schwaig-Duell an.

Vorher noch gegen Gotha
Ohnehin, für die Franken ist es ein Wiedersehen unter ähnlichen Bedingungen: Vor 17 Jahren hatten die Schwaiger die Rheinländer (die 93.000-Einwohner-Stadt liegt südwestlich von Köln) schon einmal in der Gelben Halle zu Gast, ebenfalls im DVV-Pokal. Damals unterlag der SVS mit 0:3 und schied aus dem Wettbewerb aus. In dieser Höhe nicht unterliegen wollen die Schwaiger im übrigen am jetzigen Samstag, wenn sie – vor ihrem neuerlichen „Spiel der Spiele“ – noch zu den Blue Volleys nach Gotha, zum Tabellenachten, reisen.