Später „Groove“, dann aber vollendet
(Schwaig). Die Zweitliga-Volleyballer des SV Schwaig kamen erst im zweiten Satz in die Gänge, dann aber richtig: Im letzten Heimspiel des Jahres besiegten sie die Gäste des Dentalservice Gust VC Dresden mit einem hoch verdienten 3:1 (21:25, 25:19, 25:17, 25:13).
Von Erkrankungen mehrerer Spieler genesen – alle des SVS waren bei diesem Heimspiel in der Gelben Halle dabei −, vom daraus resultierenden Trainingsmangel jedoch offensichtlich gebeutelt, taten sich die Schwaiger vor 160 Zuschauern eingangs schwer: Zwar gelangen ihnen im Laufe des ersten Durchganges drei Aufschlagasse, doch das 3:6, 16:19 und 20:22 deutete an, dass die Franken gegen die wild auftrumpfenden Dresdener nicht in ihren üblichen „Groove“ kamen. Bewegungsschwer, von vielen Abstimmungslücken und vier Aufschlagfehlern geplagt sowie mit einem Block, der nicht zur Stelle war, ließen sie den Gästen allen Spielraum. Bezeichnend, dass Christian Schwabe erst mit einer feinen Einer-Szene zum 21:22 der erste Blockpunkt für den SVS überhaupt gelang.
Es stand 0:1. Der tolle Einsatz von Yannick Bibelriether und auch laute „SVS!“-Anfeuerungsrufe von (in Personalunion) Abteilungsleiter und Interims-Hallensprecher Hans-Peter Ehrbar – Peter Anacker war an diesem Samstagabend nicht dabei − fruchteten nicht. Zum nunmehr dritten Mal in Folge hatte der SVS den Auftaktsatz nicht gewinnen können.
Ab dem zweiten Satz wurde alles gut
Das schien also Einiges befürchten zu lassen, doch bereits ab der zweiten Passage hatten sich die Gelbblauen zunehmend im Griff. Zwar kamen die Sachsen von einem 2:4-Rückstand noch auf 6:6 heran, doch ab dem 13:9 war die Wende endgültig eingeläutet: Von da an führte der SVS souverän mit sieben Punkten Vorsprung, beim 22:14 sogar mit acht. Der Dresdener Simon Gilbrich, der anfangs seine zehn zugespielten „Schuss“-Bälle sehr schnell und sehr knapp über Netzhöhe interpretierte, half seinen Kameraden bei derer acht nicht: Gegen den nun aufmerksamen Block, die munter aufspielenden Max Bibrack (zum fünften Mal „MVP“), Christian Starosczyk, „Mike“ Dzierwa, Christian Schwabe und Sven Kellermann sowie überhaupt gegen ein immer wacheres, flinkeres SVS-Team hatten die Gäste keine Chance mehr. Vom Trainingsrückstand war bei den Mittelfranken jedenfalls nichts mehr zu merken.
In Abschnitt drei und vier machten sie gnadenlos konsequent weiter. Zwei Satzbälle genügten den Schwaigern schließlich im dritten Durchgang zum 2:1 −, und nach 94 Minuten bloß ein Matchball am Schluss des vierten (nachdem der SVS in diesem letzteren vom 21:10 bis zum 24:13 mit je elf Punkten uneinholbar dominierte). Jubel folglich bei allen, auch bei Coach Milan Maric: Der dritte Heimsieg in Folge und vor allem die drei Tabellenpunkte waren enorm wichtig für das Verbleiben in der oberen Ranghälfte.
Am kommenden Samstag reisen die Schwaiger nun zum letzten Aufeinandertreffen des Jahres (dem zwölften) nach Delitzsch, zum Tabellenelften. Am 14. Januar 2023 folgt das Auswärtsspiel in Kriftel, bevor am 21. Januar das erste Heimspiel des neuen Jahres auf dem Programm steht: gegen Mühldorf.