Unerwarteter Schwaiger 3:1-Triumph in Karlsruhe

(Karlsruhe/Schwaig). Die Zweitliga-Volleyballer des SV Schwaig fuhren beseelt und sensationell beschwingt zurück nach Nürnberg: Zuvor hatten sie im Karlsruher Otto-Hahn-Gynmnasium den Tabellenführer und hohen Favoriten Baden Volleys SSC mit 3:1 bezwungen (25:23, 25:19, 21:25, 25:22). Für die Schwaiger war es der zehnte Saisonsieg und seit November letzten Jahres das erste Mal wieder einer in fremder Halle. Nach fast zwei Stunden gaben die Karlsruher drei Punkte ab, die sie sicherlich einkalkuliert hatten.

Die Statistik der Gastgeber liest sich ja auch beeindruckend: Fünf Mal in Folge hatten die Badener zuvor gewonnen, erst zwei Niederlagen verzeichnet, souverän kreisen sie aufstiegsorientiert (nach wie vor) an der Tabellenspitze – und das Hinspiel in Schwaig hatten sie mit 3:1 auch für sich entschieden. Mit einem Erfolg der Gäste aus Mittelfranken hatte insofern niemand wirklich gerechnet; die Schwaiger hingegen – so ein vorweggenommenes Fazit – feierten einen „Sahnetag“, an dem sie aus dem Vollen schöpften. In nahezu kompletter Besetzung - nur Christian Schwabe war verhindert - angetreten und einmal mehr mit einem Max Bibrack in Hochform (er wurde erneut „MVP“), machten sie aus der langen Reise nach Karlsruhe eine denkwürdige Drei-Punkte-Tour.

Florian Tafelmayer zeigte sich entsprechend begeistert. Zwar schmücken die Karlsruher weiterhin zehn Punkte vor den Schwaigern die Tabelle − doch bereits im ersten Satz, so der SVS-Kapitän, formten die Gäste aus einem schwungvollen, gegenseitigen Abtasten ein richtig gutes Block-Spektakel. Schon im letzten Heimspiel gegen Hammelburg mutierte dieses Spielelement am Netz zu einem prägenden: Nach 25 Minuten führte der SVS überraschend mit 1:0; auch diesmal dominierte die herausragende Arbeit in luftiger Höhe.

Wieder eine starke Blockarbeit
Im zweiten Durchgang setzten die Gäste sogar noch einen drauf: Feldabwehr, Block und vor allem die Aufschläge, alles funktionierte tadellos. Die Karlsruher, die ihre Gäste im ersten Satz sicherlich noch ein wenig unterschätzt hatten, mussten nach dem zweiten anerkennen, dass sie an diesem 4. Februar echte „Probleme“ bekommen würden: Gegen den enormen Punktevorsprung, den die Schwaiger herauszauberten, kamen sie nicht an. Taktisch stellte der SSC im dritten dann auf „Float-(Flatter-)Aufschläge“ um, um die Fehlerquote zu senken. Tatsächlich gerieten die Schwaiger dadurch, wie Tafelmayer bilanziert, „mehr unter Annahmedruck, und der Plan der Karlsruher ging auf. Wir lagen schnell zu weit zurück“. Es stand nach bislang 76 Minuten 1:2. Die Schwaiger Schwierigkeiten mit der neuen Taktik hielten noch ein wenig auch im letzten Abschnitt an, bis die Mannen von Milan Maric (vor 200 düpierten Zuschauern) „keinen Ball mehr fallen ließen, richtig reinhauten und das Spiel noch drehten“. Die Revanche war gelungen.

Natürlich war der finale Jubel der Gelbblauen entsprechend, wer hatte nach den 100 Minuten schon mit einem solchen Ergebnis gerechnet? Hoch motiviert werden die Tabellenfünften aus Franken – im übrigen stolzes Mitglied im „Sportbündnis Bundesliga im Großraum Nürnberg“ − nun auch das nächste Duell am kommenden Samstag angehen, wenn der Tabellennachbar (vierter) aus Mimmenhausen an den Mittelbügweg anrückt. Der TSV liegt mit fünf Punkten vor den Schwaigern und hat einen Sieg mehr auf dem Buckel.