(Schwaig). Die Zweitliga-Volleyballer des SV Schwaig mussten sich dem Tabellenfünften, TSV Grafing, in eigener Halle klar mit 1:3 (25:20, 21:25, 22:25, 21:25) geschlagen geben. Zwar hatten sie das letzte Match der Saison 2024/25 entspannt angehen können, da ein Abstieg rechnerisch nicht mehr möglich war –, es war den Mannen von Coach Milan Maric jedoch anzumerken, dass nach dieser schwierigen Saison „die Luft raus“ war.
In der Zehn-Minuten-Pause nach dem verlorenen zweiten Satz wurde Mittelblocker Simon Breinbauer verabschiedet –, dass dies aufgrund seiner schon vor Monaten geschehenen Verletzung geschah, und er selbst weiterhin auf Regeneration statt auf eine nächste Spielzeit beim SVS setzt, hat etwas Symptomatisches.
Seit mehreren Spieltagen nämlich dümpeln die Schwaiger auf dem elften Tabellenrang; die samstägliche Niederlage am 26. April gegen Grafing war bereits ihre dritte in Folge. Für Trainer Maric war die ein fieser Schlusspunkt, denn „von dieser schlimmen Saison“ zeigten sich er und all seine sympathischen Mannen frustriert: Viele, viele Verletzungen (siehe Breinbauer) und Erkrankungen hatten über die ganze Zeit hinweg für Unruhe, mangelndes Training und fehlende Abstimmungen gesorgt.
Die Folge konnten in 88 Minuten die 360 Fans sehen (Rekordkulisse der Saison): Beim tollen Auftaktsatz über 10:6 und 19:18 bewiesen die Mittelfranken Lust und Laune. Danach allerdings hatten sich, um es knapp zusammenzufassen, die Gäste aus Grafing bestens gefangen. In keinem der nachfolgenden drei Durchgänge konnte bei den Zuschauern der Optimismus aufkommen, die Schwaiger könnten dem TSV diesmal nachhaltig oder mit irgendeiner großen Wende Paroli bieten. Über den Kampf fanden die Grafinger zu ihrem Spiel – zu großartigen Blocks und beinharten Aufschlägen (etwa von ihrem Diagonal-Helden Juro Petrusic), gegen all diese die Gastgeber keine Mittel fanden.
Alle Spieler des SVS kamen in diesem letzte Saisonspiel zwar noch einmal zu ihrem Einsatz, und wie gewohnt zogen etwa „Peki“ Stanic, Kapitän Florian Tafelmayer, Mariusz Wacek und vor allem Libero Veit Dobbertin vehement „durch“, welcher (Dobbertin) zum zehnten(!) Mal zum „MVP“ gewählt wurde. Doch es genügte nicht; es reihten sich Flüchtigkeitsaktionen aneinander, und allein insgesamt 13 Aufschlagfehler des SVS und vier Asse seitens der Grafinger warfen die Gelbblauen immer wieder zurück. Die Gäste fanden an diesem Samstag auf alles eine souveräne Antwort und siegten verdient.
Statistik löst diesmal wenig Freude aus
Insofern darf – am Saisonende – die Statistik bemüht werden, und die ist zuweilen brutal: 16 Niederlagen ist die höchste je erfasste Anzahl für den SVS, auch die von zehn Auswärtsniederlagen. Nur drei Erfolge in fremder Halle stehen zur Debatte; von neun Tiebreaks wurden vier gewonnen. Und das kürzeste Duell (übrigens in Grafing beim Hinspiel-0:3) dauerte gerade mal 58 Minuten, also nein: Die Revanche glückte nicht. Der finale elfte Tabellenrang – so viel an Zusammenfassung sei noch erlaubt – ist der schlechteste SVS-Nichtabstiegsplatz je.
„Manchmal kommt eben alles zusammen“, freut sich daher auch Abteilungschef Hans-Peter Ehrbar auf die wohlverdiente Sommerpause. Mannschaft, Hallenteam und Trainer werden jetzt erstmal lange durchschnaufen und sich mit Elan auf die kommende Saison 2025/26 vorbereiten. Motivation sind dafür sicherlich die stolzen SVS-Mädchen, die – neben vielen weiteren Danksagungen und Verabschiedungen in der Gelben Halle – die Ehrung für ihre jeweiligen Titel erhielten: die U13 wurden Bayerische Meister, die U14 Bayerische Vizemeister. Was für ein versöhnlicher Abschluss.