SVS-Zweitliga-Start mit einer 1:3-Niederlage
Sie hatten sich viel vorgenommen. Doch die Volleyballer mussten beim turbulenten „Reload“-Start in der Zweitliga-Saison 2013/14 eine erste Niederlage einstecken. Mit 1:3 (19:25; 25:15; 18:25; 24:26) unterlagen die Schützlinge von Trainer Anto Juric gegen den FT 1844 Freiburg in ihrem ersten Bundesliga-Spiel seit dem damaligen Abstieg 2010. Immerhin besteht die Möglichkeit des Ausgleichs: Am heutigen Sonntag, 22.September, treten die Gelbblauen – im Rahmen ihres Doppelspieltages – um 15.30 Uhr gegen die Volley Youngs Stars Friedrichshafen an.
Was für ein Heim-Spektakel! Nach drei Jahren in anderen Klassen endlich wieder 2.Bundesliga; für die Volleyballer des SV Schwaig war´s ein Festtag in der Hans-Simon-Halle, und 210 gespannte Zuschauer wollten ihn miterleben.
Alles war und ist neu: Sponsoren – besonders das neue Firmen-„FörderNetzWerk“ –, schicke Trikots, neue Bandwerbung, das Merchandising, Hallensprecher Florian „Wasi“ Wasmeier. Die Aufregung. Die Anspannung. Und nicht zuletzt zwei Spieler: Außenangreifer Yannick Klement (1,93 m groß) kam von der VGF Marktredwitz, und aus Kroatien vom dortigen Vizemeister HAOK Mladost Zagreb stieß Diagonalspieler Matej Cickovic (2,02 Meter) zu den Mittelfranken.
Verstärkung tut Schwaig gut
Allerdings, Verstärkung ist generell vonnöten, wenn ein bestehendes – wenngleich prima funktionierendes Team – in eine höhere Liga aufsteigt. Denn dass die Schwaiger nunmehr in anderen Sphären kämpfen, ließ sich am Samstag, 21.September 2013, auch gleich nachhaltig spüren: Der Gast aus dem Breisgau – in der vergangenen Saison sechster und seit zehn Jahren in der 2.Bundesliga – ließ sich von seinen eigenen Personalwechseln im Vorfeld der Saison nichts anmerken.
Es ging gleich zur Sache, und den „Neulingen“ – sichtlich nervös – wollte über 0:2, 5:6 und 6:7 zunächst einmal kaum etwas gelingen; viele Aufschlagfehler dokumentierten die Anspannung. Zu ungewohnt war die Atmosphäre, obwohl sie ja doch in derselben Halle stattfand wie immer; zu hoch waren vielleicht auch die Ambitionen und Emotionen. Mit der Brechstange ging gar nichts.
Immerhin, beim 8:7 gelang dem SVS erstmals die Führung. Doch den versierten Freiburgern konnten die Aufsteiger nichts vormachen, sie lagen bald wieder 15:17 und 17:22 hinten, und nach 23 Minuten Spielzeit ging denn der erste Satz der neuen Saison mit 19:25 verloren. Da halfen auch die Erfahrungen von Christian Schwabe, Frank Meyer, Libero Johannes Salb und Zuspieler Dominik Egerer nichts, die ja bereits vor Jahren in der 2.Liga spielten (abgesehen zusätzlich von Cickovic´s Stärken aus der 1. kroatischen Liga).
Zweiter Satz war ein Knaller
Doch – oder gerade deshalb –, die 13 Mannen von Anto Juric ließen sich den Abend nicht verdrießen; sowohl Klement und besonders Cickovic stellen sich insgesamt als tolle Verstärkungen heraus.
Und plötzlich war auch die verständliche Aufregung ob des neuen Umfeldes wie verflogen. Auf dem Feld geführt vom auftrumpfenden Kapitän Christan Schwabe und einem starken Tim Rosenow, lagen die Aufsteiger zwar erneut anfangs mit 0:1 und später 3:4 zurück. Doch dann drehte der SVS auf, punktete über 8:6, 14:10 und 23:13. Kampfstark, mit begeisternden Spielszenen und voller Energie machten sie den Sack gegen den FT 1844 zu. 25:15 hieß es zum ersten Satzgewinn und Ausgleich, die Halle stand Kopf.
In Durchgang Nummer drei gelang denn beim 3:1 und zuletzt 5:4 die verdiente Führung für die Franken, doch als sich beim 7:8 der erste Rückstand einstellte, wollte ein Aufholen nicht mehr gelingen. Über 11:13 und 14:20 mühten sie sich den souveränen Gästen bis zum 18:25 nur hinterher.
Es wäre mehr möglich gewesen
Immerhin, trotz des 1:2 wollten die 3.Liga-Vizemeister nicht aufgeben; das Visier wurde offen getragen. Zum dritten Mal konnten die Schwaiger zwar den ersten Satzpunkt nicht für sich gewinnen, doch ab dem 4:3 rollte eine begeisternde Balllawine über die Freiburger Gäste hinweg (sehr zu deren Verdruss, aus dem heraus Spielertrainer Wolfgang Beck die rote Karte wegen Meckerns erhielt).
Bis zum 9:4 (jenem SVS-Bonuspunkt für diese Bestrafung), gar 15:7 und 17:11 lagen die Aufsteiger vorn. Sie obsiegten noch bis zum 19:16 – aber dann: der Einbruch, das berühmt-berüchtigte „Schwaiger Schwächeln“. Die Breisgauer holten stetig auf. Der SVS vertändelte Bälle und Gelegenheiten, die vielleicht noch in der letztjährigen 3., nicht aber in der 2.Bundesliga verziehen werden. Folglich herrschte beim 22:22 plötzlich Remis, dann setzte sich die Klasse des zweitliga-gewohnten FT 1844 durch: Die Freiburger spielten auf anhaltend hohem Niveau einfach ihr Ding weiter; die Gelbblauen mussten, kopfschüttelnd über sich selbst, klein beigeben. Der Satzverlust wäre vermeidbar, der Tiebreak möglich gewesen.
Fazit: Nach 89 Spielminuten war die 1:3-Niederlage mit 24:26 Tatsache. Nun stehen die Nürnberger zunächst mit leeren Punkte-Händen da, auf Platz 13 der Tabelle.
Das Team wird viel stärker werden
Die Serie von acht Heimsiegen konnte nicht fortgesetzt werden; es war die erste Heimniederlage für den SVS seit – man höre und staune – 14.Januar 2012 (damals 2:3 in der Regionalliga gegen den TSV Herrsching). Gleichwohl lässt die Szenerie auf dem Feld noch Luft nach oben. Das prima Team – es ist ja noch nicht richtig eingespielt, es war gerademal das erste „scharfe“ Duell einer langen Saison – ist weitaus steigerungsfähig und aller Ehren wert. „Und wird sich steigern“, das sieht auch Coach Juric optimistisch (der übrigens seine Aufstiegs-Wette einlöste und erstmals mit Krawatte am Spielfeldrand stand).
Allerdings müssen Sturm- und Drangphasen wie im, dann doch noch verlorenen vierten Satz künftig gnadenlos ausgenutzt werden, um auf diesem Liganiveau bestehen zu können. Hoffentlich gleich im Heim-Folgespiel gegen die VYS Friedrichshafen am 22.September 2013
Die Spieler der neuen Saison: Romulus Bentia, Alexander Brochier, Matej Cickovic, Dominik Egerer, Johann Holzer, Ivo Juric, Yannick Klement, Frank Meyer, Tobias Prucker, Tim Rosenow, Johannes Salb, Christian Schwabe, Janis Späth. Trainer ist Anto Juric.