SVS-Volleyballer noch nicht auf der Höhe

Die Volleyballer des SV Schwaig haben ihre Stärke noch nicht erreicht: Nach der samstäglichen Auftaktniederlage zur neuen Saison gegen Freiburg (1:3) setzte es auch im zweiten Heimspiel am 22.September gegen die Volley YoungStars Friedrichshafen eine Niederlage. Das Team um Kapitän Christian Schwabe unterlag in einem dramatischen Spiel nach 130 Minuten mit 2:3 (25:21, 22:25, 21:25, 25:20, 12:15). Es war spannend, es war mitreißend – es brachte immerhin einen und damit den ersten Tabellenpunkt für den Aufsteiger SV Schwaig. 

Das Duell gegen das fidele Internatsteam aus Friedrichshafen ließ keine Wünsche offen, bis auf den sehnlich gewünschten ersten Sieg der Gastgeber. Doch die Schwaiger mussten in eine zweite Heimniederlage hintereinander einwilligen (zuletzt hatte es das im Oktober 2010 gegeben, als die Mittelfranken in der Regionalliga gegen Deggendorf und anschließend Neumarkt unterlagen). Immerhin wussten sich die Gastgeber in der Hans-Simon-Halle mächtig zu wehren. 

 

Zwei Sätze gingen verloren

Es gelang im ersten Satz beim 11:10 die erste Führung, so ging es konsequent weiter und endete mit jenem Vorsprung gegen die VYS-„Jungspunde“, den nicht nur die über 100 Zuschauer gerne und zunächst erwarteten. 

Doch schon im zweiten und im dritten Durchgang zeigte sich, dass bei den Schwaigern noch viel Licht und Schatten beieinander lagen. Tolle Szenen wechselten ab mit Unkonzentriertheiten, brachiale Aufschläge mit unerklärlich vielen Einnetzern, kurz darauf. Noch läuft es nicht rund bei den Mittelfranken; möglicherweise war auch der Sieg-Druck nach der Auftaktniederlage gegen Freiburg zu groß. Wer möchte schon gerne mit zwei Heimniederlagen eine Saison beginnen?

 

Dass Neuzugang Matej Cickovic derweil eine echte „Bank“ darstellt und immer besser wird, bewies er u.a. mit drei Hammer-Angriffen zum 9:5, 9:7 und 10:7 im zweiten Satz –, doch dass er indes auch nur Spieler in einem Team ist, wurde klar, als die Franken vom 15:10 zum 16:16 einen Fünfpunkte-Vorsprung verspielten. Der SVS geriet mit 17:19 in Rückstand und unterlag zum 1:1-Ausgleich mit 22:25. Der dritte, ebenfalls abgegebene Satz sah die Schwaiger erneut mehrfach in starker Führung: Über 5:2, 13:8 und 16:14 bewiesen sie Souveränität. Um sich dann in leidlichen Situationen schwer zu tun –, und scheinbar plötzlich bei 18:20, 19:21 und 21:23 drei Mal mit zwei Zählern zurückzuliegen; bis zum bitteren Ende.

 

Aufgeben gilt nicht

Doch sie gaben nicht auf, kämpften sich toll im vierten Satz heran: Frank Meyer brillierte mit drei starken Blocks, Christian Schwabe mit seinem dritten Aufschlag-Ass. Die Gastgeber dominierten beim 19:12 sogar mit sieben Punkten; fast alle Spieler brachte Trainer Anto Juric zum Einsatz. Und diese Chance ließen sie sich in Gänze zwar – vor tollen Fans – nicht nehmen. Allerdings näherten sich die Young Stars noch doch einmal bedrohlich auf 22:16 und 24:20, bevor die Gelbblauen mit 25:20 den verdienten 2:2-Ausgleich herstellten. 

 

Der immer unangenehme Tiebreak musste entscheiden, also war´s für die Mittelfranken auch ein sportlicher Wahlsonntag: Sie führten in diesem zunächst mit 5:3. Doch beim 6:8 fiel zum fünften Mal an diesem sonnigen Nachmittag ein VYS-Lob in die klaffende leere Mitte des Schwaiger Feldes. Nach spannenden Zwischenständen von 6:9 und 11:14 konnten die Aufsteiger dann noch zwei Matchbälle abwehren – immer das anfeuernde Publikum im Rücken –, doch das Duell des Vorabends steckte wohl zudem in den Knochen: Die Häfler setzten sich nach über zwei Stunden mit 15:12 am Mittelbügweg in der „Gelben Halle“ durch. 

 

Fein: Für Schwaig bedeutet das den ersten Tabellenpunkt (da seit der neuen Saison dem knapp Unterlegenen eines 2:3-Spieles ein solcher angerechnet wird). Bestform erreichte von den Schwaigern an diesem Sonntag allerdings keiner, und offenkundig ist, dass die 2.Bundesliga auf einem sehr hohen Niveau fährt, mit der bisherigen 3.Liga wenig vergleichbar. Doch Trainer Juric will auf seine 13 Jungs nichts kommen lassen: „Wir sind noch nicht voll da, alle können es besser! Wir werden hart arbeiten, und unsere Zeit kommt.“ Vielleicht schon beim TuS Durmersheim am kommenden Samstag. Dann steht das erste von dreizehn Auswärtsspielen für den SVS an.