1:3 – Schwaiger Volleyballer knickten erst am Schluss ein
(Schwaig). Wie das Training, so das Spiel: Die Volleyballer des SV Schwaig – personell gebeutelt und bereits im Training seit Wochen fast nur mit Rumpf-Besetzung – wurden folgerichtig am Samstag bezwungen. Im letzten dramatischen Heimduell des Jahres (und dem vorletzten Spiel der Hinrunde) unterlagen sie in der Hans-Simon-Halle dem SV Fellbach mit 1:3 (28:26, 19:25, 28:30, 19:25). Es war in den letzten sechs Spielen die dritte Niederlage, und die sechste insgesamt in eigener Halle. Nun folgen drei Auswärtsspiele.
Nun, momentan ist bei den Schwaigern nicht wirklich – wie der Abteilungs-Slogan fröhlich kündet – „alles volley“. Es gilt Maß zu halten. Die neunte Niederlage im zwölften Spiel der Zweitliga-Saison hatte zwar tabellarisch keine unmittelbaren Folgen. Denn auch die direkten Abstiegs-Mitkonkurrenten Dachau und Stuttgart errangen am 7.Dezember null Punkte. Schwaig verharrt auf Rang elf.
Doch die Art, wie sich die Nürnberger derzeit (notgedrungen) präsentieren, lässt einige Gesichter lang werden. Es sind einfach zu viele Verletzte und durch Erkrankung Geschwächte (sechs an der Zahl), die einen geregelten Trainingsbetrieb wenig ergiebig machen. Geschweige denn ein hochklassiges Zweitligaduell. Dieser Übungs-Mangel äußerte sich in Unstimmigkeiten, zu oft fehlendem Block, einer Unzahl eingenetzter Aufschläge (allein im dritten Satz vier hintereinander). Und vor allem im zweiten und dritten Satz in Annahmefehlern, die einen geordneten Aufbau erschwerten. Yannick Klement fehlte knieverletzt weiterhin; Tim Rosenow musste wegen krankheitsbedingter Erschöpfung vorzeitig ausgewechselt werden, er hatte es zumindest versucht.
Drei Sätze auf Augenhöhe – vermeintlich
An sich ein gutes Signal: Denn immerhin stemmte sich der SVS gegen den nunmehr Tabellendritten in den ersten drei Vierteln mit bestem Willen an. Dass die Mittelfranken den Auftakt des siebten Heimspiels knapp mit 28:26 gewannen; im zweiten Durchgang lautstark an einigen Schiedsrichter-Entscheidungen verzweifeln mochten – und den dritten mit begeisterndem Einsatz ab 5:5, 11:10, 16:12 zu einem der spannendsten entwickelten, der in Schwaig in den letzten Jahren zu sehen war – geschenkt.
Denn drei Satzbälle lagen den Gelbblauen in dieser spielentscheidenden Phase auf den Händen (beim 26:25, 27:26 und 28:27). Doch es wollte sich keiner in des Gegners Quadrat versenken lassen. Diese Kraftanstrengung vor TV-Kamera und 170 Zuschauern – und dann der frustrierende Doch-noch-Verlust mit 28:30 nach 30 Minuten – gab den verbliebenen Recken von Trainer Anto Juric den Rest. Im vierten Satz stellten die Gastgeber dann am Schluss den Betrieb ein. Es war ja schon beim Zwischenstand von 5:7, 11:16 und 16:20 absehbar, dass an diesem Abend keine Tabellenpunkte mehr zu ernten sein würden. Das Auspowern war zu groß, der SVF zu stark.
Mehr war nicht möglich
Zumal sich die Wahrnehmung auch umdrehen ließe: Tatsächlich konnten die, an sich heim“mächtigen“ Aufsteiger die ersten Sätze auf Augenhöhe mithalten. Und wäre der besagte dritte an Schwaig gegangen, wäre auch Fellbach in der „Gelben Halle“ zu besiegen gewesen. Nur rückblickend auf die gesamte Spiellänge von 104 Minuten – und angesichts der enormen Verteidigung der Schwaben, die quicklebendig irgendwie jeden Ball vom Hallenboden „kratzten“ – war umgekehrt klar: Der SVS hatte an diesem Winterabend in den ersten drei Passagen am „Limit“ gespielt, ohnehin. Zwar mit ein wenig Pech – und „viel Kampf“, wie Trainer Juric zuversichtlich lobte.
Doch die Fellbacher warfen ihre ganze Zweitligaerfahrung ein, ließen sich nicht aus dem Konzept bringen. Ihr Sieg war verdient. Mehr war mit diesem (eingeschränkten) Kader für den SVS schlechterdings nicht drin; das Team zerfiel auf dem Feld zusehends – vor allem umständebedingt – in „Einzelspieler“.
Ausblick: Noch das Duell in Delitzsch am 14.Dezember, dann war´s das für dieses Jahr. Angesichts der nicht kürzer werdenden Lädierten-Liste auf SVS-Seite kommt die Weihnachtspause verdient und rechtzeitig. Es folgt mit frischem Teamgeist eine Übernachtungs-Reise mit zwei Auswärtsspielen am 11. bzw. 12.Januar. Und am 18.Januar steigt das erste Heimspiel 2014 gegen den TuS Durmersheim. So wird die schwierige „Mission Klassenerhalt“ dann auch wieder in der schönen Halle am Mittelbügweg angegangen. Hoffentlich in Sollstärke.