Schwaiger Volleyballer ziehen Kopf aus der Schlinge
(Hammelburg/Schwaig). Was müssen sich die Hammelburger geärgert haben: Die Hausherren führten in der Saaletalhalle bereits mit 2:0 gegen die Volleyballer des SV Schwaig. Doch die Gäste ließen sich am 22. Oktober nicht beirren, konterten und freuten sich diebisch über einen tollen 3:2-Erfolg (18:25, 13:25, 25:20, 25:19, 15:8)! Damit entwickeln sich die Mittelfranken zu so etwas wie „Angstgegnern“ beim TV/DJK, da ihnen das beinahe gleiche Kunststückchen – damals nach einem 1:2-Rückstand – auch in der letzten Zweitliga-Saison gelungen war.
Höchst spannend aber mussten es die Schwaiger wohl auch diesmal machen: Zwei Sätze lang kam die mittelfränkische Maschinerie nicht richtig in Schwung. Die Hammelburger Aufschläge setzten die anfangs müden Schwaiger mächtig unter Druck; Leichtsinnsfehler reihten sich aneinander.
Erst die folgende Zehn-Minuten-Pause erdete die Gäste aus Nürnberg so hinreichend, dass sie, dann aber, mit voller Kapelle loslegten. Binnen 27, 24 und 13 Minuten zogen die Gelbblauen – jetzt fit – den Kopf aus der Schlinge und drehten das mitreißende Duell komplett um. Plötzlich klappte es; ihr Spiel wurde taktisch besser, die Aufschläge kamen, die Emotionen rissen mit, die Favoritenrolle motivierte. Für die Gastgeber zu viel des Drucks: Satz um Satz konnte der SVS aufholen. Eine Performance wie aus dem Drama-Lehrbuch war´s, mit „Peci“ Stanic als Most Valuable Player auf Schwaiger Seite. Erst nach insgesamt 107 Minuten war das Duell beim TV überstanden.
Vorbereitung für kommendes Wochenende
Für die Mittelfranken war es der erste Fünf-Satz-Sieg. Und wer erinnert sich nicht: In der letzten Saison hatte es bis zum fünften Spieltag bereits zwei Tiebreaks gegeben (in einer Gesamtsaison mit sagenhaften 14 davon!). Und es war nunmehr der stolze vierte SVS-Sieg im fünften Spiel, der dritte hintereinander und der zweite auswärts. Zwei Punkte konnten die Schwaiger einstreichen – ob nun ein weiterer beim bislang sieglosen Tabellenelften liegengelassen wurde, darüber mag diskutiert werden.
Viel wichtiger ist die enorme Moral, mit der eine 0:2-Defence noch in einen klasse Sieg verwandelt wurde. Denn solch Heldenbrust werden die jetzt viertplatzierten Mannen von Trainer Jozef Janosik nötig haben: Am kommenden Samstag steht nämlich in der Gelben Halle um 19.30 Uhr das Spitzenspiel gegen den Tabellenzweiten Mainz an. Da müssen und da werden die „tapferen Schwaigerlein“ erneut Charakter zeigen.