Landesliga-Damen klettern auf Platz 3
(Schwaig) Mit zwei spannenden Siegen vor heimischen Publikum erobern die Damen I des SV Schwaig erstmals in der Saison den 3. Tabellenplatz. Sie gewannen 3:1 gegen den Tabellenzweiten TSV Eibelstadt II (25:21, 25:22, 23:25, 25:22) und 3:2 gegen den bis dato Tabellendritten SC Memmelsdorf (21:25, 25:20, 25:18, 20:25, 16:14).
Die Voraussetzungen vor dem Spieltag waren für Schwaig eher suboptimal. Aufgrund einiger gesundheitlich angeschlagener Spielerinnen war Trainer Andrey Soloninkin gezwungen, Iryna Aab von Diagonal auf die ungewohnte Außenposition umzustellen. Die SV-Damen ließen sich von der neuen Aufstellung aber nicht irritieren und legten los wie die Feuerwehr. Die Sätze eins und zwei sollten dem Publikum ein fast identisches Bild bieten: Schwaig setzte sich von Beginn auf teils bis zu zehn Punkte ab, bevor der Konzentrationsfaden riss und sich die Eigenfehler häuften. Erst im Schlussspurt fand der SV in die Spur zurück und konnte die Sätze mit 25:21 bzw. 25:22 noch über die Ziellinie retten.
Eine extrem präzise Annahme und gute Abwehr erlaubten es Zuspielerin Sabine Bärreis, die Bälle geschickt auf die Angreifer zu verteilen. In den entscheidenden Momenten brachte Soloninkin durch die Einwechslung von Natascha Schäfer bzw. Claudia Markert zwei Spielerinnen, die Eibelstadt im Aufschlag stark unter Druck setzten und Schwaig zurück in die Erfolgsspur führten.
Der 3. Satz sollte dann die logische Konsequenz dessen werden, was sich bereits vorher angedeutet hatte. Zu viele Eigenfehler insbesondere im Angriff ermöglichten es den Gästen, das Spiel selbst zu gestalten. Erst kurz vor Schluss wachte die Heimmannschaft wieder auf und kämpfte sich heran. Durch die Einwechslung von Sarah Latour im Aufschlag näherte sich der SVS bis auf 23:24 an den Gegner an, bevor dieser den Satz mit 25:23 für sich entschied.
Der 4. Satz passte sich dann wieder an die ersten beiden Sätze an: Schwaig führte von Beginn an, gönnte sich dann eine Ruhepause, Eibelstadt witterte seine Chance, verkürzte den Rückstand, bevor Schwaig noch einmal anzog und mit einem Monsterblock von Andreea Bärtl den Satz mit 25:22 für sich entschied.
Krimi gegen Memmelsdorf
Nun galt es für die Heimmannschaft schnell zu regenerieren, denn schon im Anschluss folgte das Spiel gegen den SC Memmelsdorf, gegen den sich Schwaig im Hinspiel recht klar mit 1:3 beugen musste.
Der 1. Satz begann auf Schwaiger Seite sehr verhalten, man begnügte sich damit, nur mitzuspielen, den Ton gab in dieser Phase des Spiels klar Memmelsdorf an. Doch der SC schien vom ersten Spiel des Tages inspiriert worden zu sein und ließ gegen Satzende ebenfalls den Gegner bis auf 20:21 heran kommen, bevor sie dann schließlich den Satz mit 25:21 für sich entschieden.
Danach sollte die Verschnaufpause der SV-Damen aber zu Ende sein. Schwaig gelang es in den folgenden Sätzen trotz zunehmender Müdigkeit, die Konzentration hoch und die Eigenfehlerquote relativ gering zu halten. Insbesondere die überragende Mittelblockerin Alwina Schneider und die abwehrstarke Libera Katharina Götz verhinderten ein Durchkommen des Memmelsdorfer Angriffs. Somit gelang es den Schwaiger Damen in beiden Sätzen, immer ein Stück voraus zu sein und diese Durchgänge mit 25:20 und 25:18 für sich zu entscheiden.
Der vierte Satz verlief zu Beginn recht ausgeglichen. Keine Mannschaft konnte sich entscheidend absetzen, bis die Schwaiger Annahme ihre einzige Schwächephase des Tages durchlief. Memmelsdorf enteilte und Schwaig gelang im restlichen Verlauf lediglich noch eine Ergebniskorrektur. Der SC entschied den 4. Satz mit 25:20 für sich und somit musste der Tiebreak entscheiden.
Dieser schien eine rabenschwarze Angelegenheit für Schwaig zu werden. Die acht vorher gespielten Sätze verlangten ihr Tribut, während Memmelsdorf alles zu gelingen schien. Der SC führte beim Seitenwechsel mit 8:3 und baute dies weiter auf 10:3 aus. Doch was dann folgen sollte, war ein Comeback wie es nur im Sport möglich ist. Andreea Bärtl schritt zum Aufschlag, setzte zwei direkte Punkte und entfachte damit ein neues Feuer auf Schwaiger Seite. Bei 11:11 gelang der Ausgleich.
Danach hieß es Punkt SCM, Ausgleich SVS, Punkt SCM, Ausgleich SVS bevor es nach 13:13 schließlich 14:13 für den SVS hieß. Dieser erste Matchball sollte der aufregendste Ballwechsel des kompletten Spiels werden: 16 Mal überquerte der Ball das Netz, Memmelsdorf griff Ball um Ball an, Schwaigs Block und Abwehr standen wie eine Gummiwand und beide Seiten kämpften bis zum Umfallen. Schließlich ging der Punkt an den SCM und somit hieß es erneut Ausgleich 14:14. Angetrieben von den Zuschauern, die es nicht mehr auf ihren Sitzen hielt, trotzten die Schwaiger Damen den krampfenden Oberschenkeln und holten sich den nächsten Matchball. Alwina Schneider war es schließlich, die diesen mit einem direkten Aufschlagpunkt zum 16:14 verwandelte.
Schwaig klettert durch die beiden Siege in der Tabelle sogar bis auf Platz 3 nach oben. Durch die große Ausgeglichenheit der Liga bedeutet dies zwei Spieltag vor Saisonende noch nicht einmal den sicheren Klassenerhalt. Am 11.3. kommt es zum letzten Derby der Saison, wenn Schwaig auswärts auf den VfL Nürnberg II trifft.