Schwaiger Volleyballer ziehen Kopf aus der Schlinge
(Grafing/Schwaig). Die Volleyballer des SV Schwaig ziehen den Kopf noch einmal aus der Schlinge: Im vorletzten Duell der Saison lagen sie beim abstiegsbedrohten TSV Grafing bereits mit 0:2 Sätzen hinten, bevor der Ruck durch die Mannschaft ging. Nach 116 langen Minuten konnte das spannende Spiel verdient auf 3:2 gedreht werden (23:25, 23:25, 25:18, 25:15, 16:14). Es wurde der 17. Sieg der Saison 2016/17.
Da mussten sie wach werden: Beim Tabellenzehnten bekamen die Schwaiger Zweitligisten und hohen Favoriten gerade noch die Kurve. Zwar gestalteten sich die beiden Auftaktsätze mit 23:25 nur äußerst knapp, doch verloren war verloren. Mit 0:2 lagen die Gäste nach 54 Minuten Spielzeit hinten, zu viele leichte Fehler waren die Ursache, zu viele SVS-Aufschläge landeten im Netz. Kapitän Florian Tafelmayer dazu: „Sie haben echt gefightet, denn die Grafinger spielen gegen den Abstieg.“ Allerdings genau in jenem Satz, in dem die Gelbblauen für gewöhnlich eher eine „Schwächephase“ einkalkulieren – dem dritten −, besannen sie sich diesmal eines Besseren: Die nötige Wende kam rechtzeitig mit dem 25:18 nach weiteren 22 Minuten; der SVS spielte jetzt konzentrierter.
Auch das Ergebnis des vierten Durchganges war dank der konsequenten Linie eindeutig. Und dass sich die Grafinger − nach ihrem grandiosen 2:0-Vorsprung − nicht die Butter vom Brot nehmen lassen wollten, zeigte ihr Kampf im Tiebreak. Mit 14:16 erst mussten sie den Mittelfranken dann doch den Vortritt lassen; denen wiederum fiel ein Stein vom Herzen. Die Schwaiger hatten nämlich mit 14:10 geführt und die Gastgeber noch rankommen lassen.
Zwei wichtige Punkte ergatterte der SVS also im letzten Auswärtsspiel; allerdings einen zu wenig, damit die Vizemeisterschaft jetzt schon wirklich sicher gewesen wäre. Die Grafinger wiederum hätten zwei Punkte benötigt (also zumindest einen knappen 3:2-Sieg), um auch im kommenden Jahr in der 2. Liga zu agieren. So ist beiden Teams nicht wirklich gedient, die Entscheidungen fallen am 24. Spieltag. Für den starken SVS war es der dritte Sieg in fremder Halle in Folge. Zum fünften Mal lagen die Schwaiger zwar mit zwei Sätzen zurück (davon vier Mal auswärts). Doch in 0:2-Analogie zum Duell in Hammelburg im Oktober 2016 schafften sie auch diesmal den Umschwung. Kräftezehrend, für die Zuschauer ungemein spannend (und dann doch enttäuschend), war es für die Mittelfranken der dritte Tiebreak-Erfolg in der Saison.
Es folgt der letzte Kampf um Platz zwei
Wohl gerüstet geht der SVS nunmehr ins letzte Spiel: Am 22. April (bereits um 19 Uhr!) erwarten die Gelbblauen daheim die Gäste aus Hammelburg. Die Oshino Volleys aus Eltmann sind vom ersten Platz nicht mehr zu verdrängen – sie feierten am Wochenende ihre Meisterschaft −, doch für die Schwaiger geht es im letzten spannenden Aufeinandertreffen um Rang zwei oder drei – wobei durchaus ein mehr oder weniger gewonnener Satz den Ausschlag geben könnte.
Doch egal, wie das SVS-Spiel gegen den TV/DJK Hammelburg ausgeht (indirekt also das Fernduell gegen Mainz, die mit einem Heimsieg gegen Grafing ebenfalls Vizemeister werden könnten, falls der SVS sein Heimspiel verliert): In jedem Fall ist es bereits jetzt die erfolgreichste Zweitliga-Saison der 50-jährigen Vereinsgeschichte.
Die höchste gelbblaue Platzierung bislang war der jeweils 6. Rang in der Saison 2006/07 und 2014/15; im Vorjahr endeten die Schwaiger auf Rang sieben.