SVS-Sieg beim Festival der Fehlversuche

(Schwaig). Die Zweitliga-Volleyballer des SV Schwaig haben sich im ersten Heimspiel der Saison 2017/18 gegen den hoch apostrophierten SV Fellbach schadlos gehalten: Mit einem nie gefährdeten 3:0-Sieg (25:19, 25:14, 25:16) katapultierten sich die Mittelfranken vom sechsten auf den zweiten Tabellenplatz. Geprägt war das Duell von einer Serie von Fehlaufschlägen.

Das „Rote Rudel“ des SV Fellbach, in der letzten Saison lange kämpfend gegen den Abstieg aus der 2. Liga – obgleich zuvor deren zweimaliger Meister –, dieses Team wusste beim Auftritt in der Hans-Simon-Halle an diesem 23. September 2017 nicht zu überzeugen.

Das Handicap war unübersehbar, dass nämlich die Gastgeber bereits ihr drittes Ligaspiel, der SVF hingegen sein erstes bestritt: Noch zu unharmonisch präsentierte sich das Team von Neu-Trainer Thiago Welter, zu fahrig. Und – wie die Gegner auf der anderen Netzseite allerdings auch – geradezu lässig im Umgang mit den eigenen Aufschlägen. Gefühlt zwanzig Aufschläge landeten beiderseits in den Maschen, eher mehr; ein Festival von Fehlversuchen war´s, was auch den Spielfluss zuweilen lähmte.

Macht Lust auf mehr
Gleichwohl, aus Schwaiger Sicht war der 3:0-Erfolg binnen einer Stunde ein Spektakel, das den 270 Zuschauern Lust auf mehr machte. Alle Spieler waren mit Elan dabei, Körpersprache, Einsatz, flinker Stil. SVS-Neuling Phelipe Martins, 2,01-Meter großer portuguiesischer Mittelblocker, wusste vom Start weg im grandiosen Doppelblock mit zu überzeugen; das gesamte Team von Trainer Jozef Janosik stand ohnehin wie aus einem Guss. Auch im dritten Duell dieser Saison gingen die Gelbblauen mit 1:0 in Satzführung, denn über 8:5, 15:14 und 20:16 kauften die Schwaiger den hoch eingeschätzten Gästen rigoros den Schneid ab.

Nach bloß 22 Minuten war nicht nur besagter erster, sondern bereits nach 20 weiteren auch der zweite Satz abgefrühstückt. Über 12:8, 19:10 und 20:12 ließen die Mittelfranken den tapfer kämpfenden Gästen an diesem Abend keine Chance. Die Angriffe von Perica Stanic (später zum „MVP“ gewählt), Mariusz Wacek und Florian Tafelmayer waren eine Augenweide, die toll von Tobias Prucker organisierte Abwehr nicht auszuhebeln. Es war ein fast „perfekter Satz“, wie später Coach Janosik staunte.

Dritter Satz auch nur 22 Minuten
Auch im letzten Durchgang brannte letztlich nichts an –, wenngleich den Gästen beim 1:2 nicht nur ihre erste Führung in diesem Spiel überhaupt, sondern zwischen dem 2:3 und dem 2:6 die längste Serie (von vier Punkten in Folge) glückte, die sie den Gastgebern abzunehmen vermochten.

Dann allerdings drehte der SVS unverdrossen auf. Und nicht nur beim Erkämpfen des 24:16-Punktes brandete tosender Fan-Beifall auf, war doch auch dieser Zähler – wie viele andere – mitreißend in der Abwehr errungen: das SVS-Team à point fit, reflexschnell und, wie schon über die gesamte Renndistanz, voller Spiellaune. Den perplexen Fellbachern blieb einmal mehr nur das Nachsehen; nach 64 Minuten war ihr erster Auftritt 2017/18 schon Vergangenheit.

Die Gelbblauen gehen folglich motiviert und gelassen das nächste Heimspiel an – bereits am kommenden Samstag um 19.30 Uhr gegen den Tabellenfünften, Eltmann. SVS-Headcoach Janosik strahlte verdient: „Wir stehen ja unter keinem Erfolgsdruck; wollen einfach oben mitspielen. Wir bringen unsere Leistung von Spiel zu Spiel.“