Schwaiger Volleyballer feiern Tiebreak-Vereinsrekord
(Schwaig). Die spielfreudigen Schwaiger Zweitliga-Volleyballer legten einen schönen 3:2-Jahresstart hin, an ihrem 14. Spieltag: Zum zweiten Mal in dieser Saison gewannen sie nach einem Tiebreak, diesmal in heimischer Halle gegen die starken Blue Volleys Gotha (25:19, 16:25, 25:22, 24:26, 15:4). Darüber hinaus, dieser fünfte Satz erbrachte zugleich einen Rekord in der aufgezeichneten Vereinsgeschichte.
Die Volleyballer des SV Schwaig sind bravourös aus der Weihnachtspause gekommen. Vorgewarnt von der 1:3-Hinspielniederlage in Gotha empfingen sie die Gäste – Tabellenfünfter – mit gehörigem Respekt. Und genau das half. Mit Elan und einer sagenhaften Reaktionsschnelligkeit legten sich die Mannen von Trainer Milan Maric von Anfang an bei jedem Ball ins Zeug, führten bald mit 6:5, 12:8 und 21:16. Vor 95 gut gelaunten 2GPlus-Zuschauern nutzten sie die anfänglichen Gothaer Unstimmigkeiten konsequent aus; die Stimmung in der Halle am Mittelbügweg war verständlicherweise grandios.
Was sofort auffiel, war die körperliche Dominanz allein von sechsen der Gäste: Sie heißen Christoph Aßmann, Felix Lesche, Jannis Hopt, Yann Böhme, Erik Niederlücke und nicht zuletzt Elias Götze, und die sind überragende 200, 213, 205, 203, 205 und 201 Zentimeter in den Volleyball-Himmel gewachsen (beim SVS ist nur Mittelblocker Sven Kellermann über 2 Meter groß). Bereits diese stattliche, durchwechselnd-rotierende Phalanx flößt jedem Gegner Respekt ein; nicht anders den Schwaigern. Doch erst ab dem zweiten Satz konnten die Thüringer genau diese athletische Wucht erstmals richtig aufs Feld bringen, nachdem einer ihrer „Riesen“ aufgewacht war und sein Team mitriss: Yann Böhme (später „Silber-MVP“) zauberte mit seinen 2,13 Metern in luftigsten Höhen seine eigene Show am Netz. Seine Sprungkraft und sein Feinblick ließen es zu, dass der zuvorige Drittliga-Spieler (VSV Jena) bei fast allen Chancen den Ball ins gelbblaue Feld einhämmerte −, nur eben nicht immer, nicht ständig. Und genau dieses Menschlich-Allzumenschliche – auch ein im zweiten Jahr in Gotha spielender Böhme konnte vom Schwaiger Doppelblock gestoppt werden – half den Gastgebern, mit nicht nachlassendem Schwung jedes Mal wieder frisch anzusetzen.
Nach dem Verlust des zweiten Durchganges und dem lange umkämpften Gewinn des dritten (über 2:4, 12:13, 17:17 und 22:21) mussten die Mittelfranken mit 24:26 den ebenso knappen Verlust des wiederum vierten Satzes hinnehmen. Trotz plakativer Szenen von Florian Tafelmayer („MVP“), Max Bibrack, Sven Kellermann und Christian Starosczik, dem souveränen Zuspiel von Moritz Gärtner und überhaupt allen weiteren Akteuren (mit auf der SVS-Liste erstmals Jonas Daschke aus der Regionalliga), trotz dieser Leistungen reichte es vorerst nicht.
Tiebreak zum Niederknien
Zum dritten Mal in dieser Saison musste folglich der Tiebreak entscheiden. Die Notwendigkeit eines solchen fünften Volleyball-Satzes sorgt in jedem Match, eigentlich immer, für ein wildes Punkte-Hin- und Her in dramatischer Abfolge. Diesmal jedoch trauten weder die abwehrflinken SVS-Akteure noch die johlenden Zuschauer ihren Augen kaum: Ab dem 2:2 vermochten die Schwaiger wie im Rausch davonzuziehen. Kein Ball, mit Händen und Füßen nicht, wurde aufgegeben. An jedem waren die Gelbblauen schlussendlich noch irgendwie „dran“, besonders zu erwähnen Veit Dobbertin, der Libero. Die Energie der Thüringer hingegen schien im vierten Satz verpufft zu sein. Zwar konnten sie zum 10:2 erstmals wieder einen Zähler ergattern (und der war ein Eigenfehler des SVS), doch zu insgesamt mehr als vier Punkten reichte es ihnen in diesem denkwürdigen Tiebreak nicht mehr.
Nach 112 Minuten und einem Schluss-Satz zum Niederknien feierten die Gastgeber den klarsten Tiebreak-Erfolg ihrer Vereinsgeschichte: Mit einem gnadenlosen 15:4 schickten sie die konsternierten Thüringer gen Heimat; die enorm starken Blue Volleys waren insgesamt wohl dennoch glücklich über ihren einen Tabellenpunkt. Die Schwaiger wiederum errangen an diesem 15. Januar 2022 verdient zwei Zähler und mit einer grandiosen Leistung ihren zehnten Saison- und zweiten Tiebreak-Erfolg. So viel ist klar, hoch motiviert werden sie ihre restliche Saison angehen, die ihnen bis März, April noch zahlreiche weitere Hochkaräter zuführen wird.