SVS ließ die Mainzer eine bittere Pille schlucken
(Schwaig). Die Schwaiger Zweitliga-Volleyballer errangen gegen den Abstiegskandidaten TG Mainz-Gonsenheim einen Heim-Pflichtsieg mit 3:0 (25:21, 25:22, 25:19) vor 90 Zuschauern. Gleichwohl setzten sich die tapferen Rheinhessen in jedem der drei Sätze kräftig zur Wehr.
Die Schwaiger Tabellendritten hatten es an ihrem 16. Spieltag mit einem sympathischen, spielerisch allerdings „unangenehmen“ Gegner zu tun. Nachdem sie es nach einer 7:3-Führung zuließen, dass ihnen ihre Gäste bis auf 10:9 „auf die Pelle“ rückten, legte Coach Milan Maric unzufrieden eine Auszeit ein. Diese Unterbrechungs-Szene in der Gelben Halle war an diesem Abend symptomatisch: Zwar konnte der SVS, sich besser konzentrierend, im ersten Durchgang vom 21:16 bis zum 24:19, mit jeweils fünf Punkten vorn liegend, den Sack dann auch „zumachen“. Doch im zweiten Durchgang reichte abermals ein 15:12 oder 21:18 nicht aus, um gefahrlos davonzuziehen: Jedes Mal funkten die Mainzer mit Kampfeswillen dazwischen. Lediglich am Anfang des letzten Satzes knickte die TGM deutlich ein; der SVS dominierte zwischenzeitlich mit 20:12 −, dass die Gäste am Schluss, selbes Spiel, wieder auf 21:15 und letztmalig von 22:15 auf 22:18 herankamen: geschenkt.
Pflichtniveau führt oft zu Fehlern
>Die Schwaiger hatten über das ganze Duell hinweg ihren Sieg gegen den Tabellendreizehnten deutlich vor Augen; gleichwohl schien in allerlei Szenen genau das das Hemmnis: Die Mainzer nahmen den Kampf um den Klassenerhalt an, gaben nämlich nie auf −, und machten sich das Ringen durch allzu viele Fehlaufschläge eher selbst schwer. Die Mittelfranken wiederum beeindruckten, wie schon zuletzt im Heimspiel gegen Gotha, durch wirbelwindschnelle Rückraumaktionen und flinke Reflexe, doch konnten sie in nur ganz wenigen Momenten klar davonziehen. Immer wieder leisteten sich die Gelbblauen – trotz der alles in allem starken Leistungen insbesondere von Zuspieler Moritz Gärtner (zum vierten Mal „MVP“), von Max Bibrack, Janis Späth, Libero Veit Dobbertin und „Mike“ Dzierwa – Schnitzer und Leichtfertigkeiten, die sie unnötig aus dem Konzept brachten.
Das verdiente 3:0 letztlich − mit 78 Minuten das bislang kürzeste SVS-Heimspiel sowie der bereits wieder dritte Sieg in Folge − klingt unterm Strich jedenfalls klarer, als das Biegen-und-Brechen-Geschehen den dankbar-begeisterten Zuschauern bot. Zwar ließ der SVS die Gäste damit eine bittere Pille von null Tabellenpunkten schlucken, doch Chef Milan Maric zeigte sich von der konsequenten Leistung der Rheinhessen „beeindruckt“. Der SVS selbst feierte seinen zwölften Sieg und den vierten daheim in Serie –, frisch motiviert fahren die Franken nun am 5. Februar nach Karlsruhe, um es im Spitzenspiel mit dem Tabellenführer aufzunehmen. Dort jedenfalls erwartet sie sicherlich kein Pflichtprogramm.