Schwaiger Volleyballer punkten mit hohem Aufwand
(Schwaig). Die Schwaiger Zweitliga-Volleyballer bringen ihren Doppel-Heimspieltag sehr erfolgreich mit fünf Tabellenpunkten, allerdings hohem Aufwand hinter sich. Am Samstag erteilten sie in der Gelben Halle dem TuS Kriftel eine umkämpfte Abfuhr mit 3:0 (25:14, 30:28, 27:25). Tags darauf rang der SVS die Volley YoungStars Friedrichshafen nach einem unerwarteten 0:2-Rückstand doch noch redlich nieder (23:25, 23:25, 25:21, 33:31, 15:11).
Die weiterhin viertplatzierten Volleyballer des SVS haben es sich zwei Mal nicht einfach gemacht. Die Saisonsiege 13 und 14 waren beide wild umkämpft, obgleich das 3:0 gegen den TuS auf dem Papier souverän aussieht. Vor 130 Zuschauern fegte der SVS die Gäste aus Kriftel – nach einer Volleyball-Liga-weiten Schweigeminute aus Protest gegen den Angriffskrieg in der Ukraine – im ersten Satz noch mühelos aus der Halle. Gegen die in voller Besetzung angetretenen Schwaiger (nur ohne Kapitän Florian Tafelmayer, der an Impf-Nachwirkungen litt), kamen die Rhein-Mainer anfangs so gar nicht in die Gänge; der SVS führte mehrfach mit 12 Punkten Vorsprung.
Beim 7:8 lagen die aufgewachten Krifteler im zweiten Satz hingegen erstmals vorn, und auch ihren 20:23-Rückstand vermochten die Gäste bis zu ihrer 24:23-Führung sogar umzudrehen. Nach einem dramatischen Hin und Her gelang es den Gelbblauen gerade so, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen: Aus einem 27:28 konnten sie letztlich einen 30:28-Erfolg machen. Im letzten Satz mussten die Gastgeber das Zwischenremis von 25:25 akzeptierten, bevor nach 87 Minuten – unter dem hoch motivierten Einsatz von Überall-rasant-zur-Stelle-Libero Veit Dobbertin („MVP“) – der umjubelte Endstand gelang.
Gegen VYS ein Duell der Fehlaufschläge
Am Tag darauf war den Schwaigern das fordernde Match gegen Kriftel lange anzumerken; es fehlte der notwendige Biss. 60 Zuschauer bestaunten eher die „baumlangen“ jungen Akteure aus Friedrichshafen, die das Duell die ersten beiden Sätze, wie aus dem Lehrbuch, wider Erwarten dominierten. Das letzte Mal, dass der SVS mit 0:2 zurücklag, um dann aufwändig auf einen 3:2-Sieg hinzuarbeiten, geht auf den September 2020 (in Freiburg) zurück. Auch an diesem Sonntag glaubten die heimischen Fans schon beinahe nicht mehr an die Wende, bis Coach Milan Maric die volle Spielstärke aus dem SVS-Ärmel zauberte. Sowohl Florian Tafelmayer (jetzt doch im Einsatz) als auch Sven Kellermann, „Mike“ Dzierwa, Max Bribrack, Christian Starosczik, Christian Schwabe und klasse Zuspieler Moritz Gärtner („MVP“) mussten alle gemeinsam alles aus sich herausholen. Es schien wie verhext: Lange gelang den Häflern irgendwie alles –, erst ab dem dritten Durchgang rappelte sich der SVS mit Nerven- und Feldstärke auf.
Vor allem war es eine Flut an Fehlaufschlägen: Zwölf Mal im Gesamtspiel hämmerten beide Teams ihr jeweils zurückgeholtes Aufschlagrecht unmittelbar danach in die eigenen Maschen. Und erst, als sich bei den Schwaigern dies, darüber hinaus endlich auch ihre trägen Block-Aktivitäten mitbelebten, gelang der Umschwung. Noch lagen sie 8:13 und 24:25 zurück. Doch mit diesem dritten und dann vierten Satz knabberten sie punkteweise am großen Vorsprung der ausgeruhten, agilen YoungStars; die Franken gaben nicht auf. Drei Tabellenpunkte – mühsam gegen Kriftel erkämpft – schienen wieder verloren. Doch über 29:29 und 32:31 wehrten sie nervenstark drei Matchbälle der VYS ab, um nach fünf Satzbällen ihrerseits den vierten Satz doch noch einzusacken. Den folgenden, nunmehr fünften Tiebreak dieser Saison entschieden die Mittelfranken über 11:9 und 13:10 schlussendlich verdient für sich. Ihr längstes Herzschlag-Saisonspiel war nach 130 Minuten doch noch positiv entschieden. Von den statistisch erfassten 27 Sonntagspielen ihrer Vereinsgeschichte gewannen die Schwaiger damit ihr 21stes.
Nach zwei anstrengenden Tagen also haben die Mittelfranken fünf schöne Tabellenpunkte eingesammelt; die nächsten Herausforderungen warten am 12. und 13. März: Wieder zu einem Doppelspieltag reist der SVS nach Mimmenhausen und gleich am Sonntag zur Revanche nach Friedrichshafen. Am 20. März folgt das mit Spannung erwartete Nachholspiel daheim gegen den TSV Grafing.