Schwaiger Volleyballer verzaubern mit zwei 3:0-Siegen
(Schwaig). Der Ehrgeiz, die Vizemeisterschaft in der 2. Bundesliga Süd möglicherweise noch zu erringen, verlieh den Schwaigern Volleyballern an diesem Doppel-Wochenende in der Gelben Halle Flügel: Im ersten Freitags-Pflichtspiel der Vereinsgeschichte bezwang der SVS den TV/DJK Hammelburg überraschend klar mit 3:0 (25:15, 25:20, 25:12); am Samstag folgte der famose 3:0-Sieg gegen den TSV Mühldorf (25:19, 25:22, 29:27).
Mit einem Auswärtserfolg in Mimmenhausen könnte der SVS in Kürze zum dritten Mal die Grundlage für die Vizemeisterschaft legen – dafür indes waren auch zwei Siege an diesem Wochenende vonnöten. Unter diesem Druck agierten die Schwaiger grandios: Völlig losgelöst bezwangen sie den corona-geschwächten TV/DJK Hammelburg sowie den TSV Mühldorf. Wunderbar war´s anzusehen, wie der fünftplatzierte SVS seine Potenziale gegen beide unbeirrt ausreizte. Es war das erste Mal wieder seit vier Jahren, dass den Schwaigern zwei 3:0-Erfolge hintereinander gelangen.
Hammelburger verkauften sich unter Wert
Schwierig zu beurteilen ist im Nachhinein das Auftaktspiel gegen Hammelburg. Aufgrund dortiger Corona-Erkrankungen und Terminschwierigkeiten wurde das Frankenderby, formal eigentlich ein Auswärtsduell für die Schwaiger, stattdessen in der Halle am Mittelbügweg ausgetragen. So entstand der Eindruck zweier SVS-„Heimspiele“ in Folge.
Offenkundig war, dass die angereisten Unterfranken – die tags darauf in Mimmenhausen erneut mit 0:3 verlieren würden – im Saisonendspurt schwächeln: Ihr zäher Auftritt in der Gelben Halle begann schon mit dem leidigen Umstand, dass ihr (Ex-SVS-)Zuspieler Laurentiu Vinatoru im Autobahnstau stand und erst ab dem zweiten Satz ins Duell eingreifen konnte. Vor 120 jubelnden Schwaiger Fans wurde dann allerdings deutlich, dass selbst Vinatorus hervorragendes Zuspiel den Tabellenzweiten nicht „retten“ konnte: Gegen die starken Blocks der „Gastgeber“ (die ja fiktiv „auswärts“ agierten) fanden die Hammelburger kein Durchkommen; ihr Einsatz war ungewohnt leblos, sicherlich von besagten Corona-Nachwirkungen noch geprägt. Derweil machten die vollständig angetretenen, hoch motivierten Schwaiger – darunter Sven-die-blockende-„Kellerwand“ sowie „MVP“ Florian Tafelmayer − nach nur 65 Minuten, strotzend vor Selbstvertrauen und gnadenlos, den Sack einfach so zu. Es war für die Schwaiger das kürzeste Auftreten dieser Saison.
Mühldorf war ein harter „Brocken“
Das Samstagsspiel ab 19 Uhr gegen Mühldorf war dann wieder ein formales Heimduell, bei dem sich allenfalls die Frage stellte, wie konsequent die Gastgeber ihr souveränes Agieren würden fortsetzen können. Doch allen Unkenrufen zum Trotz – nichts von Nachlassen oder Ausruhen −, zauberten die Gelbblauen gegen den TSV mit derselben breiten Brust sowie einer herausragenden Block- und Abwehrleistung.
Es war nicht nur der letzte Heimauftritt dieser Saison, sondern vor 115 Zuschauern auch das Heim-Abschiedsspiel von Janis Späth und David Gallas. Ersterer hatte unbedingt den Ehrgeiz, sich in guter Erinnerung zu halten, was gelang. Und wie der brachiale „Mike“ Dzierwa (zum fünften Mal „MVP“) zogen Späth sowie auch alle anderen Schwaiger „hemmungslos“ ihren Stiefel durch. Allenfalls im dritten Satz hatten die Mühldorfer eine reelle (Aufhol-)Chance: Über viele Remis-Zwischenstände (3:3, 11:11, 17:17 und 26:26) zeichnete sich die Dramatik dieses Durchganges auf Augenhöhe ab. Zuletzt konnten die Schwaiger den Kopf aus Schlinge ziehen, aufmüpfig drei Satzbälle abwehren und nach 77 Minuten ihrer 2:0-Führung ein 29:27-Schluss-Tamtam verleihen. Es war ihr achter 3:0-Sieg dieser tollen Saison.
Bedeutet, es ergatterten die Mannen von Trainer Milan Maric mit zwei Matches die volle Quote. Sechs Tabellenzähler halten das Erfolgstor offen: Abgesehen vom Match bei den Volley YoungStars aus Friedrichshafen (voraussichtlich am 8. Mai) trifft der SVS zuvor am 30. April in Mimmenhausen auf seinen direkten Konkurrenten um den begehrten Vize-Platz (hinter Meister Karlsruhe). Und nicht zuletzt: Zur anschließenden Feier des Doppelspieltages gehörten am Samstagabend nicht nur Danksagungen an engagierte Ehrenamtliche, sondern auch die Ehrung der 3. SVS-Herrenmannschaft: Die wurde nämlich Meister der Landesliga und steigt in die Bayernliga auf.