Und wieder Tiebreak für den SV Schwaig
(Schwaig). Die Revanche ist geglückt: Die Zweitliga-Volleyballer des SV Schwaig rangen in einem spannenden Spektakel den Tabellensechsten TuS Kriftel nieder. In der Gelben Halle mussten beide Teams – für die Schwaiger zum vierten Mal in dieser Saison – über die volle Distanz von fünf Sätzen: 20:25, 25:15, 25:20, 16:25, 15:7. Für den SVS war es der vierte Tiebreak-Erfolg in Serie.
Im letzten Jahr gewannen die Südhessen in der Gelben Halle mit 3:1, und aus dem Pokal warfen sie die Schwaiger Ende Oktober. Zwei Niederlagen also, die bei den Franken Revanchegelüste hervorriefen; am Samstag war´s am Mittelbügweg soweit. 235 Fans wollten dieses Aufeinandertreffen sehen – für sie lohnten sich die zwei Stunden allemal. Im ruckeligen Auftaktsatz allerdings waren die Schwaiger eher Netz-Tester in eigener Sache: vier Fehlaufschläge störten immer wieder den eigenen Rhythmus. Und es fesselten zudem zwei Schrecksekunden gleich beide Zuspieler: Schwaigs Tim Aust knickte beim Stand von 2:1 seinen ohnehin bandagierten rechten Fuß erneut um; auf der Gegenseite erwischte es beim 12:17 beinahe Tobias Thiel, der ebenfalls umknickte (er konnte dann weiterspielen, Aust hingegen wurde durch Melvin Roll ersetzt). Zuspielerfreundlich war der Anfang also nicht wirklich, und für die Schwaiger insgesamt lief´s ohnehin nicht rund. Mit der Brechstange versuchte der SVS, die Blockreihen der Krifteler zu knacken –, doch das gelang erst, und dann mit Bravour, im zweiten Satz.
Einbruch im vierten Abschnitt
Hatten die Gastgeber im ersten noch stets mit gut vier Punkten zurückgelegen, drehte sich das Blatt jetzt: Ständig mit acht, neun Zählern vorn, ließen die Franken nichts anbrennen. Beim 20:9 lagen sie sogar außergewöhnliche elf Pünktchen vorn, beim 25:15 gingen sie mit zehn über die begehrte Satzlinie. Auch im dritten Durchgang führte der SVS ab dem 6:5 das Reigen an; über 21:14, 22:15 und 24:17 lagen die Gelbblauen stets mit sieben Strichlein Abstand bestens im Rennen. Gut in Form zeigten sich Simon Breinbauer und Lauritz Jastrow, die beide auch mit spektakulären Blockaktionen begeisterten; und nicht nur hier zeigten Max Bibrack, „Mike“ Dzierwa und Florian Tafelmayer tolle Angriffsszenen. Dass das motivierte Team von Milan Maric dann hingegen in der vierten Passage so beinahe „einbrach“, war womöglich dem hohem Tempo, einem undichten Block oder schlicht ausbleibender Konzentration zu schulden. Jedenfalls konnten die Schwaiger in der Phase der 10er-Punkte immer wieder nur ausgleichen, nie führen, vier Mal gaben sie dem Gegner „Dankebälle“ –, und ließen es zu, dass der TuS abschließend souverän von 8:8 auf 11:18 heran- und mit Oberwasser die Führung übernahm.
Die Folge war der, für die Schwaiger, vierte Tiebreak. Über 7:3, 9:5 und 11:7 durften sich die johlenden Fans an rasantem Volleyball laben, der SVS war grandios „zurück“ –, Kapitän Tafelmayer lief abermals (in Tiebreaks gerne) zur herausragenden Form auf, kassierte zu Recht den „MVP“-Titel, die Schwaiger den sechsten Sieg in Folge, zwei wertvolle Tabellenzähler und nach wie vor den Vize-Tabellenrang. Den starken Kriftelern blieb immerhin ein verdienter Gesamtpunkt und um 21.45 Uhr – letzter Ball – das bittere Gefühl, sich nach 114 hart umkämpften Minuten dem Revanchebedarf der Schwaiger diesmal hatten beugen zu müssen. Für den SVS geht´s entsprechend breitschultrig im nächsten Duell zur Sache: Am kommenden Samstag müssen die Mittelfranken nach Gotha zum Tabellendritten. Spitzenspiel. Und danach zu den gleichfalls starken Bühlern, bevor am 16. Dezember (zum Hinrundenschluss) der derzeitige Leader VC Eltmann zum, seit Jahren mal wieder erwarteten Derby in die Gelbe Halle kommt.