Verpatzte Generalprobe lässt gegen Rottenburg hoffen

(Schwaig). Die Dresdener „liegen“ ihnen offenbar nicht: Die Zweitliga-Volleyballer des SV Schwaig mussten nach der 1:3-Hinspielniederlage auch am Samstag zuhause in der Gelben Halle Federn lassen. Mit einem deftigen 0:3 (16:25, 16:25, 24:26) unterlagen die Franken den deutlich lebendiger wirkenden Ramfire Volleys; es war die zweite Niederlage des SVS hintereinander.

SVS-Diagonalspezialist Felix Hemmer legte gegen seinen Jugendverein Dresden derart los, dass er (abermals) zum „MVP“ gewählt wurde –, wozu die anderen Mannschaftskameraden sich wählten, nach dem Duell, als alle betreten zu Boden schauten und keiner so recht glauben wollte, was da binnen nur 75 Minuten geschehen war, weiß niemand. Trainer Milan Maric jedenfalls gratulierte den verdienten Siegern und machte seinen Jungs Mut. Nur zu deutlich wusste auch er, dass mit Kapitän Florian Tafelmayer und (dem noch lange nicht genesenen) Mittelblocker Simon Breinbauer erneut zwei wichtige Akteure gefehlt hatten, dass die Hälfte des Restteams gesundheitlich angeschlagen war, und dass diese Lädierten-Misere so recht kein Ende nehmen wollte und will. Schon im Spiel davor, in Mimmenhausen (ebenfalls 0:3), hatten die Schwaiger zu wenig Gegenwehr leisten können –, an diesem 27. Januar, in der Gelben Halle, kam es jedoch besonders „dicke“, weil eine Heimniederlage immer besonders schmerzt.

Neuer Mittelblocker jetzt in der Ersten
Einer allerdings wird, trotz der Schlappe, stolz gewesen sein: Philipp Lamberti sprang als Ersatz-Mittelblocker erneut in dieser Saison helfend ein. Es war eine Bereicherung, mit der er sich – so der Volleyballjargon – fortan fürs höhere Zweitligateam „festgespielt“ hat; ab diesem dritten Engagement gehört er zu diesem (und nicht mehr zu seiner bisherigen 2. Mannschaft). Von Anfang an stand Lamberti gegen die Ramfires auf dem Feld; doch auch sein Einsatz konnte den SVS-Dauerrückstand von vier, fünf, beim 14:21 sogar sieben Punkten, nicht umkehren. Die Schwaiger kamen nicht in Schwung; und dass sie auf Rang vier, die Sachsen auf Rang zehn standen, war von Beginn an dem Spiel nie anzumerken – eher schien es umgekehrt.

Auch im zweiten Satz waren die Sachsen bestens aufgelegt; heftige Aufschläge, ein durchgehender „Dunkelblock“ (noch so ein Jargonwort) –, es wollte den Gästen alles gelingen, sie erwischten einen „Sahnetag“. Die Gelbblauen liefen verzweifelt hinterher, machten Fehlaufschläge, wo es Aufholpunkte hätten sein sollen, mehr noch: Wer kann sich erinnern, dass die Schwaiger je (beim 11:21 und 12:22) zehn(!) Punkte daheim zurückgelegen hätten? Es häuften sich haarsträubende Abstimmungsfehler; immer wieder war zu spüren, dass aufgrund der vielen Krankheitsausfälle ein konsequentes Training schlicht nicht möglich gewesen war. Dieser zweite Durchgang war, statistisch gesehen, einer der traurigsten Heimsätze der letzten zehn Jahre –, es konnte nur besser werden.

Im dritten Satz endlich auf einer Welle
Und das wurde es; vor beeindruckenden 320 Zuschauern rafften sich die Mittelfranken im dritten Abschnitt wunderbar auf; über den Kampf fanden sie ins Spiel. Maric hatte – in der zehnminütigen Satzpause – seine Mannen im angrenzenden Geräteraum ins Gebet genommen, es fruchtete: Beim 14:14 rangen die Teams endlich auf Augenhöhe, dann kam´s zum 16:15 für den SVS, wie zum 24:23. Die Vorentscheidung für die Aufholjagd? Nein, denn der bittere 24:24-Ausgleich war – nach Debatten wider den Schiedsrichter – hinzunehmen, und der Abpfiff dann nach zwei weiteren Pünktchen und besagten eineinhalb Stunden auch.

Jubelnd drehten die Dresdener ab; ihr Sieg war sehr verdient; das Niveau des Duells toll und die Blockarbeit beider Mannschaften eine Augenweide. Gleichwohl bedeutet das 0:3 null Tabellenpunkte für den SV Schwaig und eine verpatzte Generalprobe vor dem heftigen Fight am nächsten Wochenende beim Tabellendritten in Rottenburg. Es bleibt zu hoffen, dass diese Generalprobe ein gutes Omen ist und sich die Mittelfranken beizeiten erholen –, denn am 10. Februar steigt, es geht spannend weiter, das große Match gegen den TSV Grafing; in der Gelben Halle.