Schwaiger Volleyballer boten ausgezeichnete Eigenwerbung

(Schwaig). Die Volleyballer des SV Schwaig haben ihr Heimspiel gegen die Schiedsrichter gewonnen. Trotz mehrerer krasser Fehlentscheidungen gegen den Gastgeber ließen sich die fränkischen Zweitligisten nicht aus dem Rhythmus bringen und bezwangen den TSV Grafing klar mit 3:0 (27:25, 25:16, 26:24). Es war an diesem 18. Oktober der erste Heimsieg der Saison, und der zweite, auch in dieser Höhe verdiente Erfolg hintereinander mit null Satzverlusten.

SVS-Coach Anto Juric hatte sich vorm Duell gegen den Tabellenvierten optimistisch gezeigt, wie stets: „Wir haben diese Woche fast jeden Tag hart trainiert, und alles verinnerlicht.“ Der tolle Erfolg bestätigte seine Vorahnung; und das trotz der Tatsache, dass der SVS ohne Kapitän Christian Schwabe und ohne Mittelblocker Frank Meyer nicht in Bestbesetzung antreten konnte.

Um neben all dem Spannenden das besonders Spannende vorwegzuschicken: Zwei Mal in den insgesamt nur 77 Minuten Nettospielzeit kamen der TSV den bravourösen Schwaigern nahe. Im ersten, hart umkämpften Satz knickten die Gastgeber (zuvor Tabellenneunter) beim Stand von 17:20 beinahe ein und kämpften sich tapfer über 24:24 und 25:25 doch noch zum Satzgewinn durch. Und auch der dritte Durchgang stand beim 23:24 auf Messers Schneide – vom SVS gewonnen auch mit der Einwechseltaktik beim Stand von 22:23, Motivator Christian Schwabe zumindest für einen einzigen Ballwechsel aufs Feld zu schicken und den TSV so aus dem Konzept zu bringen. Chapeau!

Souveräne Vorstellung

Doch diese beiden kritischen Phasen – Juric dazu: „Solche Schwankungen sind bei einem so jungen Team völlig normal“ – standen in keiner Weise für die insgesamt tadellose Vorstellung, die die Schwaiger an diesem Samstagabend vor 185 Zuschauern boten. Die Halle schwelgte in rasanten Szenen und tobte (nicht nur wegen des Schiedsrichtergespanns, das nicht seinen besten Tag erwischte und SVS-Coach Anto Juric im dritten Satz die Rote Karte wegen Protestierens überreichte) –, die Stimmung war selten so mitreißend gewesen am Mittelbügweg.

Zwar hätte das Aufeinandertreffen anders ausgehen können, wenn die Gastgeber den ersten Satz doch noch knapp hätten abgeben müssen, und wenn die sympathischen Gäste aus Grafing nicht gleich serienweise ihre Aufschläge eingenetzt hätten. Doch alles Wenn und Aber darf einfach nicht zählen, nicht diesmal: Im ersten, vorentscheidenden Durchgang führte die Heimmannschaft zwar nur beim 5:4 und 7:6, doch ab dem 25:24 zum dritten Mal eben doch entscheidend. Im grandiosen mittleren, völlig souveränen 21-Minuten-Satz lag der SVS durchgehend über 8:2, 12:5, 19:11 und letztlich 25:16 vorn –, im dritten wiederum mit 7:4, 15:9 und 20:16, bevor es, wie anfangs erwähnt, noch einmal knapp wurde.

SVS auf dem richtigen Weg

Nichtsdestotrotz, der schlechte Eindruck daheim, den der SVS noch vor vierzehn Tagen gegen Stuttgart hinterlassen hatte, war wie weggewischt: Der tolle 3:0-Sieg am vorletzten Samstag in Rüsselsheim war bereits ein Motivationsschub gewesen, der sich nun gegen Grafing eindrucksvoll bestätigte. Die fünf neuen Spieler gelten im Team integriert; dieser zweite, schön herausgearbeitete 3-Punkte-Triumph war ohnehin beste Eigenwerbung und das Ergebnis einer geschlossenen Mannschaftsleistung. Zum MVP (Most Valuable Player) der Mittelfranken wurde im übrigen Tim Rosenow gekürt; die Zuschauer feierten ihren SVS noch lange mit Standing Ovations. Mit gutem Grund, wie Juric sich freute: „Wir haben heute das Spiel völlig dominiert.“

Schwaig weist nunmehr sechs Punkte auf dem Tabellenkonto auf und verbesserte sich auf Rang sechs. Nächster Gegner, auswärts im Derby, sind am kommenden Samstag um 19.30 Uhr die in die Liga aufgestiegenen Volleys in Eltmann. Gegen Fellbach wiederum findet am 15. November das nächste SVS-Heimspiel statt.