Schwaiger Volleyballer stellen nach Sieg Vereinsrekord ein

(Delitzsch/Schwaig). Die Volleyballer des SV Schwaig feiern nach dem unerwarteten, verdienten 3:2-Erfolg (25:13, 11:25, 21:25, 25:18, 15:13) beim Tabellendritten GSVE Delitzsch ihren sechsten Auswärtssieg, den ebensovielten im Tiebreak und nicht zuletzt den sechsten Tabellenplatz insgesamt zum Schluss der Zweitliga-Saison 2014/15. Damit geht eine (trainer-) turbulente, erfolgreiche Spielzeit zu Ende. Kapitän Christian Schwabe freute sich am Ende des ruppigen Duells gegen die Favoriten diebisch: „Wir waren heute unglaublich stark und haben uns durch nichts aus der Ruhe bringen lassen.“

107 Minuten dauerte das letzte, lärmende Spektakel der Saison; 450 Zuschauer waren in der Artur-Becker-Halle Zeuge: Nicht nur, dass Marko Julian Knauer zum ersten Mal zum MVP gewählt wurde (beim SVS im übrigen Mirko Schneider sieben Rekord-Mal vorm fünfmaligen Perica „Pecki“ Stanic). Sie waren auch Zeuge von allerlei Nickeligkeiten, die den Gästen begegneten. Doch die Franken ließen sich davon nicht beirren, trotzdem Ivo Juric, Mirko Schneider und Yannick Klement fehlten.

Die nervenstarken Schwaiger gingen zum Auftakt nach 10:7 durch eine Aufschlagserie des, wie befreit auftrumpfenden Zuspielers Jon Junker gleich mal mit 21:7 in Führung, führten schnell 1:0 gegen den Gymnasialen Sportverein. Doch was anfangs noch durch unkompliziertes Aufspielen gelang – für den SVS ging´s letztlich „nur“ noch um den sechsten oder siebten Tabellenplatz –, wollte im zweiten und dritten Durchgang nicht mehr fruchten: Mit 11:25 mussten die Angereisten sich klar beugen, danach mit 21:25.

Doch vielleicht waren es die zahlreichen Provokationen, die den Gästen entgegenschlugen: Die coole Trotzreaktion des SVS-Teams setzte gewinnbringend ein. Im vierten und fünften Satz prägte Tim Rosenow die Szenerie, Christian Schwabe gelangen drei Aufschlagasse –, und alle Angreifer wurden prima eingesetzt von einem fein darbietenden, dänischen Zuspieler Jon Junker. Über 8:6, 13:8 und 18:9 konnte das vierte Fünftel zum Satz-Ausgleich – und über 4:8, 8:11 und 12:12 der Tiebreak fast fehlerfrei und mit grandiosen Blöcken heimgebracht werden (in dieser Saison verloren die Schwaiger im übrigen kein Fünf-Satz-Spiel: Nervenstark gewannen sie alle sechs, konnten stets in solcher Situation, wie Schwabe schwärmt, „nochmal 50 Prozent drauflegen“).

Die ohne Druck aufspielenden Gäste zeigten, so ihr Kapitän, eine „geile Mannschaftleistung“ in fremder Halle, waren mental „fantastisch drauf“. Nicht von ungefähr gewannen die Nürnberger gegen den GSVE beide Male in dieser Saison. Er sei „stolz“ auf das Team, das sich über die lange Zeit so stabil entwickelt habe, sagte Schwabe. Mit dem sechsten Platz in der Tabelle vermochten die SVSler den Vereins-Rekord der Saison 2006/07 entsprechend zu wiederholen.

Ein bisschen Schluss-Statistik

Die Volleyballer bejubelten in dieser Saison somit 15 Siege, zehn Mal gewannen sie den wichtigen Auftaktsatz (davon fünf Mal auswärts). In besonderer Erinnerung bleibt vor allem die Hinrunde, in der zwischen Anfang Oktober und Ende November 2014 sieben – im Verein nie dagewesene – Siege in Folge gelangen. Diese Serie legte den Grundstein für eine entspannte Rückrunde, die trotz einer zwischenzeitlichen Negativfolge von drei 0:3-Niederlagen in vier Spielen gelassen angegangen werden konnte. Der kürzeste Satz gelang dem SVS beim 15:9 gegen Friedrichshafen; die längste Ausdauer mussten die Schwaiger bei einem 30:32 in Fellbach beweisen. Das kürzeste Spiel insgesamt war der 68-Minuten-3:0-Sieg in Stuttgart, das längste das 125-Minuten-Heimspiel gegen Freiburg (3:2-Erfolg).

Eines noch, die Volleyballer bedanken sich bei der Unterstützung durch alle Sponsoren –, allen voran bei den Beiträgen der derzeit 14 Mitglieder des gesonderten „FörderNetzWerkes“ unter der Federführung von Dr. Hannes Zapf. „Ohne deren Engagement wäre die tolle Saison so nicht möglich gewesen!“, betont Abteilungsleiter Hans-Peter Ehrbar. Ausdruck fanden die SVS-Erfolge vor allem in einer besonders erfreulichen, lautstarken Entwicklung: Der Zuschauerschnitt in der Hans-Simon-Halle stieg enorm an. Bei allen Heimspielen der Rückrunde waren jeweils knapp oder über 300 Fans zu begrüßen – beim letzten am 28. März 2015 sogar der Rekord von 390! Derlei ambitioniert – vielleicht gelingt beim ersten Heimspiel der neuen Saison ja der Sprung über die 400 – wollen die Schwaiger die Zukunft angehen.

Am 1. Juni 2015 übernimmt der neue Headcoach Michael „Mike“ Raddatz das Kommando; die Mannschaft wird im Großen und Ganzen zusammenbleiben. Nichtsdestrotz: Gespräche über Spielerverstärkungen werden bereits jetzt geführt.