SV Schwaig: Der vierte Satz kostete zu viel Kraft

(Schwaig). Die Zweitliga-Volleyballer des SV Schwaig mussten am 4. Oktober ihre zweite Niederlage insgesamt und die zweite im Tiebreak in Folge einstecken. In einem hochklassigen Sonntags-Heimspiel gegen den ASV Dachau reichte beim 2:3 (25:22, 25:27, 26:28, 25:22, 5:15) nach genau 120 Minuten die Kraft nicht mehr.

Im Tiebreak zu verlieren, ist immer eine schmerzliche Volleyball-Angelegenheit, da der Grad von Glück oder Pech besonders schmal ist. Irgendwann um 18 Uhr herum mussten auch die hartgesottensten unter den 275 Fans (Rekord in Schwaig für ein Sonntagsspiel!) anerkennend mit dem Kopf nicken: Gegen diesen ASV Dachau waren die Gastgeber in ihrer Gelben Halle machtlos.

Sie hatten nichts mehr hinzuzusetzen, nachdem bereits der vierte Satz – ohnehin nach 1:2 Rückstand – alle Energien gefordert hatte. Block und Abwehr der Gäste standen an diesem Nachmittag wie eine Eins; gegen eine Gummimauer zu spielen, wäre vergleichsweise einfach gewesen. Chapeau Dachau!, das war neidlos anzuerkennen.

Schöner Beginn des SV Schwaig

Dabei hatte der Nachmittag bestens begonnen; die Zuschauer strömten gespannt in die Halle am Mittelbügweg, die Puls Marktforschung (Schwaig) sponserte den Spieltag, und die Gastgeber unter ihrem neuen Coach „Mike“ Raddatz holten sich voller Elan gleich den ersten Durchgang mit 25:22. Zwar kauerte der spätere Schwaiger MVP Frank Meyer nach einem verunglückten Ball-Rückprall (vom Block ins Gesicht) einige Zeit am Hallenboden – doch das änderte nichts daran (er rappelte sich natürlich auf), dass das Schwaiger Team über 9:4, 17:15 und 20:16 klare Heim-Prioriäten zu setzen vermochte.

Doch bereits der zweite Satz deutete an, was – im dritten fortgesetzt – „Sache“ sein würde: Der ASV, weitaus kampfkräftiger noch als im vergangenen Jahr, wurde stärker und stärker. Beim SVS fehlten Ilja Büschel und Janis Späth; Florian Tafelmayer war wegen einer „Oberschenkelzerrung“ nicht voll einsatzfähig. Obwohl die Franken zunächst 7:2 und bald 17:14 führten, mussten sie beim 17:17 den Ausgleich hinnehmen. Kapitän Christian Schwabe, erstmals eingewechselt, punktete zwar gleich brachial zum 18:17. Doch trotz des 22:20, 23:23 und 24:24 setzten sich die Gäste unverdrossen 25:27 durch. Ausgleich.

Ein dramatisches Hin und Her

0:1 aus Schwaiger Sicht hieß es dann zum dritten Mal nach dem Auftaktball: Und im dritten Satz setzte sich das dramatische Ringen auch im Großen fort. Beim 2:3 führten die Dachauer und das blieb (weiter aus SVS-Sicht) auch beim 3:6, 11:15 und 12:19 so. Drama pur kam auf, als die Gelbhaller immerhin noch zum 24:24 herankommen konnten. Doch selbst ihr Ausgleich zum 25:25 und die Führung gar zum 26:25 – unter dem tosenden Jubel der Zuschauer − nutzten nichts: Marko Knauer und Christian Schwabe behinderten sich bei dieser Chance gegenseitig im Angriff, 26:26. Das war´s im vorentscheidenden Satz. Gegen die ASV-Blöcke war an diesem düsteren Regentag ohnehin kein Kraut gewachsen; am Schluss hieß es 26:28 und 2:1 für die Gäste.

Vierter Satz kostete Kraft

Immerhin, im Durchgang Nummer vier führten die noch immer „wollenden“ Schwaiger mit 8:5 und 16:11, doch dass die Dachauer diesen Vorsprung auf 16:15 eindampfen konnten, sagte bereits viel über den aufkommenden Schwung des einen und den nachlassenden des anderen Teams. 19:20 hieß es zwischenzeitlich sogar, doch schlussendlich  kam´s zum glücklichen 25:22 für die Nürnberger. Der Tiebreak und mindestens ein Tabellenpunkt waren erreicht, doch zu welchem Preis. In diesem fünften Durchgang – wie anfangs angedeutet – erlebte der SVS trotz einer 3:1-Führung ein kleines Debakel in eigener Halle. Spätestens, als der ASV mit 3:4 erstmals in Führung ging, war´s dahin mit Wollen und Vermögen: Auf der einen Seite des Netzes klappte einmal mehr alles, auf der mittelfränkischen kaum noch etwas. Fünf Pünktchen erreichten die Gastgeber.

Trainer Michael Raddatz zeigte sich danach konsterniert: „Die Dachauer haben heute einen Drive gehabt, mit dem sie aus diesem Auswärts- ein Heimspiel haben machen können! Wir haben zu wenig Konstanz gezeigt.“ Doch weiter geht´s, die Saison ist noch jung: Der SVS musste zwar damit im dritten Spiel die erste Heimniederlage abhaken; doch am 17. Oktober geht´s mit neuem Mut nach Stuttgart. Und das nächste Heimspiel in der Gelben Hans-Simon-Halle findet am 7. November gegen Grafing statt. Bestimmt wieder vor einer Rekordkulisse.